Doch für dieses Fest gab es einen sehr freudigen Anlass. Zu Beginn der 1970er-Jahre hatte die baden-württembergische Landesregierung ihre Kommunalreform auf den Weg gebracht. Grund dafür waren die übermäßig vielen sehr kleinen Dörfer, deren eigenständige Verwaltung nicht nur sehr teuer war, sondern wegen der Zersplitterung auch kaum noch langfristige Entscheidungen zur Ortsentwicklung zuließ. Auch die kleinen Dinkelbergorte mussten solche Überlegungen anstellen. Während im und dicht am Hochrheintal die Entscheidung, sich der Stadt Rheinfelden anzuschließen, nicht sehr schwer fiel, kamen oben auf dem Berg doch auch andere Überlegungen auf. Adelhausen liebäugelte zeitweise mit Steinen, Nordschwaben sah sich zu Schopfheim hingezogen.
Finanzielle Stabilität
Doch, wie Kuhlmann sagte, kam damals auch Pragmatismus auf. Man müsse in die Richtung gehen, in die das Abwasser fließe, sei damals ein wichtiger Grund gewesen, sich für die Eingemeindung nach Rheinfelden zu entscheiden. Auch gab es den Vorschlag für eine gemeinsame große Dinkelberggemeinde, aber dieser wurde schließlich verworfen, weil jeder Anschluss an die größeren Orte doch mehr finanzwirtschaftliche Stabilität erwarten ließ. Bereits 1974 jedenfalls, würdigte Sven Kuhlmann, haben die Nordschwabener ihren Weg nach Rheinfelden kreativ gestaltet. Gleichzeitig habe sich bis heute die stabile Dorfgemeinschaft erhalten, dennoch wisse man sich für die großen Aufgaben bei der Stadt in guten Händen.