Rheinfelden Orchester setzt gleich zu Beginn einen kräftigen Akzent

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Das gemeinsame Jugendorchester der Musikvereine Degerfelden und Herten Foto: Rolf Reißmann

Jahreskonzert: Jugendabteilung des Musikvereins Degerfelden glänzt mit komplexen Stücken / Stehender Applaus

Rheinfelden-Degerfelden (rr). Mehr als 200 Zuhörer sind zum Jahreskonzert des Musikvereins Degerfelden in der Friedolinhalle gekommen. Peter Häßler, Präsident des Alemannischen Musikverbandes und Klarinettist im Orchester, lenkte bei seiner Begrüßung die Aufmerksamkeit nochmals auf den jüngst abgeschlossenen Umbau der Fridolinhalle.

Lob für die Ortsvorsteherin

Mit dem neu angebauten Kulturraum stehe nun auch dem Musikverein ein neuer Probenraum zur Verfügung, bei Konzerten liege nun die Garderobe gleich nebenan. Er dankte für die Erweiterung und lobte vor allem Ortsvorsteherin Karin Reichert-Moser für ihren Einsatz. Sie habe mehrere „dicke Bretter“ bohren müssen.

Das Jugendorchester gestaltete den Auftakt zum Programm. Es hatte sein Können ausgebaut und es waren keineswegs Schülerstücke, die das gemeinsame Jugendorchester der Musikvereine Degerfelden und Herten spielte. Die jungen Musiker führten vier sehr verschiedene, aber durchaus komplexe Kompositionen auf. Die Western Suite regte an, sich Landschaf und Treiben in den westlichen USA vorzustellen. Schön war auch die bildhafte Geschichte von Cloudius, dem Wolkenmann.

Als dann das große Orchester die Bühne besetzte, begann ein Feuerwerk der Melodien, Dirigent Gordon Hein führte temperamentvoll und mitreißend durch das vielfältige Programm. Im ersten Teil spielten die 55 Musiker drei schwierige Kompositionen. „Abrams Pursuit“ zeichnete sich durch hohes Tempo, aber auch wechselnde Rhythmen aus. Der lautstarke Anfang zeigte, dass das Orchester gleich einen kräftige Akzent setzen wollte. „Compostela“ stellte die Pilgerreise auf dem Jakobsweg dar. Den Zuhörern war es überlassen, ob sie die wechselvollen musikalischen Beschreibungen auf die Landschaft oder die Emotionen der Pilger beziehen wollten.

Musikalischer Höhepunkt des Abends und der schwierigste Titel waren die „Mexikanischen Bilder“. Obwohl auf Folklore zurückgehend, handelt es sich um eine künstlerisch sehr anspruchsvolle Komposition. Mitunter trennten sich die einzelnen Register des Orchesters in eigene musikalische Episoden, um nur wenige Takte später zur großen Einheit zurück zu finden.

Gleich vier Ohrwürmer

Im zweiten Teil des Abends schien es, als säße ein anderes Orchester auf der Bühne. Die Jacken abgelegt, spielte da zunächst eine Big Band. Das Vierer Trompeten-Soli bei der Brass-Machine riss das Publikum mit sich. Wie eine Mischung aus Irish Folk und einem Weihnachtslied klang „Fairytal of New York“. Es folgte ein Querschnitt aus dem Musical „Chicago“. Gleich vier Ohrwürmer brachte die abschließende Kult-Tour durch die 80-er Jahre mit bekannten Titeln von Heinz-Rudolf Kunze, Nena, BAP und Peter Schilling.

Die Freude am Musizieren war bei allen Orchestermitgliedern zu spüren. Am Ende applaudierte das Publikum im Stehen.

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