Rheinfelden Pläne für Pferdesteuer schlagen Wellen

Tim Nagengast
Hohe Hürde: Mehrere Verbände positionieren sich gegen die mögliche Einführung einer Pferdesteuer. Foto: Die Oberbadische

Protest: Drei Reiter- und Pferdesportverbände erheben ihre Stimmen

Rheinfelden - Die Deutsche Reiterliche Vereinigung, der Pferdesportverband Baden-Württemberg und auch der Pferdesportverband Südbaden verfolgen die Debatte um die beantragte Einführung einer Pferdesteuer in der Stadt Rheinfelden mit besonderem Interesse.

Wie Martin Frenk, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Südbaden aus Schwanau, im Gespräch mit unserer Zeitung bekundet, hätten die genannten Verbände ihren kritischen Brief bereits am 11. Dezember an die Rheinfelder Stadtverwaltung geschickt. In dem Papier, das unserer Zeitung vorliegt, bringen die Verbände unter anderem mehrere Argumente vor, welche aus ihrer Sicht gegen die Einführung einer Steuer auf Pferde sprechen.

Da in diesem Kontext in kommunalen Gremien gerne auf die Hundesteuer verwiesen wird, bitten die Pferdesportverbände um eine differenzierte Betrachtungsweise. Schließlich sei die Hundesteuer einst bewusst als „Lenkungssteuer“ eingeführt worden.

Frenk zufolge habe sich auch der Deutsche Tierschutzbund in einem Positionspapier gegen die Erhebung einer Pferdesteuer ausgesprochen. Anlass war die Einführung einer solchen im hessischen Bad Sooden-Allendorf anno 2013. Der Gemeinderat habe erst kürzlich beschlossen, diese Steuer zum kommenden Jahreswechsel wieder abzuschaffen. Sie habe im Zeitraum weniger Jahre einem Züchter, einem Pensionsbetrieb und einem Reitverein, in dem vormals 150 Kinder das Reiten erlernten, das Genick gebrochen. Insofern verzeichne Bad Sooden-Alleendorf nun auch so gut wie keine Pferdesteuereinnahmen mehr.

Würde sie in Rheinfelden eingeführt, wäre die Stadt „ab dato die erste Pferdesteuerstadt Deutschlands und auch Baden-Württembergs“, schreiben die Deutsche Reiterliche Vereinigung, der Pferdesportverband Baden-Württemberg und auch der Pferdesportverband Südbaden in ihrem Positionspapier. Ein solches ist Martin Frenk zufolge kürzlich auch an die Gemeinde Efringen-Kirchen gegangen.

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