Rheinfelden Praxenleerstand droht am Hochrhein

Ulf Körbs
Auch die Anwerbung ausländischer Mediziner könnte ein Ausweg aus dem drohenden Rheinfelder Ärztemangel sein. Foto: zVg/AOK-Mediendienst

Ärzteversorgung: Gemeinderat Rheinfelden diskutiert / Stadtverwaltung plant Informationsabend

Rheinfelden - Leere Praxen hängen wie ein Damoklesschwert über dem Hochrhein. Was die Rheinfelder Verwaltung dagegen macht und unternehmen kann, erfuhr der Gemeinderat am Donnerstag in öffentlicher Sitzung.

„Fünf zusätzliche Praxen wärend für den Mittelbereich Rheinfelden, zu dem auch Schwörstadt und Grenzach-Wyhlen gehören, laut Kassenärztlicher Vereinigung möglich“, erläuterte Armin Zimmermann. Leiter des Amts für Familie, Jugend und Senioren, dem Gremium.

Ärzte gehen mit Riesenschritten auf das Rentenalter zu

Aber es gibt noch eine andere Gefahr für die medizinische Versorgung: Die Rheinfelder Hausärzte gehen mit Riesenschritten auf das Rentenalter zu, und die Nachfolgeregelung fällt zunehmend schwer. Das liege auch daran, dass zu wenig Studienplätze verhanden sind, führte Zimmermann aus. Zudem lockt der eher ländliche Raum nur bedingt den Nachwuchs an, der auch immer weniger in die Selbstständigkeit drängt.

Wäre also ein Medzinisches Versorgungszentrum (MVZ) eine mögliche Abhilfe? Dies zu prüfen hatte der Antragssteller, die SPD-Fraktion, gefordert. Im Prinzip ja, aber nicht in städtischer Hand, lautete die Antwort. Wirtschaftsförderer Elmar Wendlandt verwies auf intensive Gespräche, die mit der Ärzteschaft geführt würden. Dazu gehöre auch der enge Kontakt zu den Betreibern des MVZ-Projekts im Hochrheincenter, nach dem SPD-Ratsherr Gustav Fischer gefragt hatte.

Kreiskrankenhaus als Standort für MVZ nicht geeignet

Er sprach sich gegen die Überlegungen von CDU-Fraktionssprecher Paul Renz aus, der auch das Kreiskrankenhaus, das nach der Eröffnung des Zentralklinikums in Lörrach leer stehen wird, ins Spiel brachte. Man sollte ein solches Zentrum nicht am Rande der Stadt ansiedeln, meinte Fischer.

Wenn es in der Verwaltungsvorlage auch heißt: „Aus Sicht der Stadtverwaltung kommt diese Option für die Stadt derzeit nicht in Frage“, sicherte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zu, an dieser Option dranzubleiben, allerdings nicht in kommunaler Trägerschaft.

Hierzu meinte Dieter Meier, der Fraktionskollege von Renz. „Es verbietet sich, dass die Gemeinde so etwas betreibt.“ Dennoch forderte Anette Lohmann (Grüne) man müsse das Thema weiter verfolgen.

Informationsveranstaltung für die Bürger

Gelegenheit dazu bietet eine Informationsveranstaltung am Dienstag, 18. Februar, ab 18.30 Uhr im Bürgersaal. Hier werden sich laut Zimmermann auch die Handelnden des MVZ im Hochrheincenter vorstellen. Zudem wird die Situation insgesamt von Fachreferenten erörtert.

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