Rheinfelden Quer durch Oper, Musical und Pop

Jürgen Scharf
Die glänzende Trompete von Kevin Pabst ging beim Frühjahrskonzert in Rheinfelden gut zusammen mit der geballten Stimmkraft der drei Jungen Tenöre. Foto: Jürgen Scharf

Konzert: Stilsicher bewegt sich Kevin Pabst im Klassik-Pop mit Jungen Tenören

Von Jürgen Scharf

Rheinfelden. Als Jugendlicher war er Torwart im Heimatverein FC Wittlingen. Jetzt ist er auf der Show- und Unterhaltungsbühne Spielführer: Kevin Pabst oder: Vom Torwartspiel zum Trompetenspiel. Der gefeierte junge Wittlinger Trompeter tritt auch mit dem Startenor Paul Potts auf; in Rheinfelden hörte man ihn jetzt am Sonntag im mit 200 Besuchern gut gefüllten Bürgersaal bei einem Konzert zum Stadtjubiläum gleich mit drei „Jungen Tenören“.

Auch auf der Trompete ist Kevin Pabst ein Leistungssportler. Man merkt das tägliche stundenlange Üben; und er ist im Showgeschäft breit aufgestellt als Instrumentalist, Sänger, Moderator und Entertainer. In diesen Rollen erlebte ihn das Publikum einmal nicht auf einer seiner Musikkreuzfahrten, sondern im Saal in Rheinfelden.

Seit zehn Jahren ist er mit dem Trio „Die Jungen Tenöre“ unterwegs, und sie spielen sich die Bälle zu, wenn sie zusammen auf die Bühne kommen, am Anfang und am Ende mit dem Evergreen „Granada“. Da wetteifern sie dann mit der geballten Tenor-Schmetterkraft und den strahlenden Klängen der Trompete. Auch ein Hauch der drei (älteren) Tenöre Domingo & Co. stellt sich ein.

Dieses Repertoire bedienen die Jungen Tenöre Ilja Martin, Carlos Sanchez und Matthias Eger, die sich ihren Namen vor 20 Jahren gegeben haben und schon lange keine „Boygroup“ mehr sind, mit Paradenummern wie „Nessun Dorma“, „O sole mio“, „Funiculi Funicula“. Solche Opernklassiker und Ohrwurm-Canzonen müssen sein, wenn Tenöre auf der Bühne stehen. Da lässt ein Pavarotti grüßen.

Und wenn sie kreuz und quer durch Oper, Operette, Musical und Pop „zappen“, sind die Sänger auch richtig gute Entertainer, die ihr Publikum abholen. Beschwingt sollte es sein und das wurde es auch, weil aus dem geplanten Neujahrskonzert ein vorösterliches Frühlingskonzert wurde – bei allerdings winterlichen Temperaturen.

Die Sänger wie der Trompeter haben viele Monate Pandemie hinter sich und waren von Konzertausfällen stark betroffen, wie die ganze Kulturbranche. Verständlich, dass sich die Tenöre, deren letzter Auftritt im September zurückliegt, nach 100 ausgefallenen Konzerten auf dieses Programm mit Pabst umso mehr gefreut und dafür auch 900 Kilometer Anfahrt in Kauf genommen haben!

Kürzere Anfahrt hatte Kevin Pabst, der auch einige Solostücke ins Programm hob, begleitet von seinem Pianisten, Arrangeur und Produzenten Florian Schäfer am frisch hergerichteten Konzertflügel. Der Trompetenstar, der immer, wenn es unterhaltend wird, ein gelbes Jackett anzieht, hatte auch Nummern von seiner aktuellen CD und dem neuen Bühnenprogramm „Zeitreise“ mitgebracht: Lieder und Jazzballaden von Louis Armstrong, Vico Torriani bis zu Tom Jones – alles neu arrangiert und perfekt auf seine Instrumente zugeschnitten, die Trompete, auf der er Strahlkraft demonstriert und das Flügelhorn, auf dem er weichere sangliche Nummern bläst. Stilsicher im Klang bewegt sich Kevin Pabst im Bereich Klassik-Pop und in den Fußstapfen des großen Walter Scholz.

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