Rheinfelden Schloss Beuggen soll erröten

Ulf Körbs

Protestaktion: Dieter Maier: „Veranstaltungsbranche liegt am Boden“ / Seit März keine Einnahmen

Rheinfelden - Die Veranstaltungswirtschaft liegt wegen der Corona-Pandemie am Boden. Um auf die Situation aufmerksam zu machen, ruft sie bundesweit am Montag zur Aktion „Night of Light“, bei der öffentliche Gebäude rot beleuchtet werden, auf. In Rheinfelden beteiligen sich Dieter Maiers „Süma Maier“ und „Rich Event“ von Oliver Rich.

Während Rich den Vacono Dome und die Kaltenbachstiftung auf dem Tutti Kiesi illumiert, wird Maier von 20 bis 21 Uhr das Schloss Beuggen in rotes Licht tauchen.

Branche am Boden

„Die Branche liegt am Boden“, bedauert Maier im Gespräch mit unserer Zeitung. Er selbst hatte für seine Firma bereits im März Insolvenz angemeldet (wir berichteten). „Wenn ich das nicht getan hätte, hätte ich bis heute 75 000 Euro aus meinem Privatvermögen verbrannt“, hält er fest. Und er befürchtet, dass über die Branche eine Pleitewelle schwappen wird, denn: „Acht Monate ohne Einnahmen, das kann keiner überleben.“

Grundsätzliches Lob

Grundsätzlich lobt er die bundesdeutschen Politiker für den Umgang mit der Pandemie. Aber: „Jetzt ist es Zeit, rigoros zu öffnen.“

Ungleichbehandlung

Er fühlt sich und seine Kollegen aber ungleich behandelt. Was er damit meint, beschreibt er mit einem eigenen Erlebnis: „Ich war am vergangenen Samstag zur Marktzeit in Lörrach. Da waren betimmt rund 2000 Menschen auf dem Platz. Aber ich musste die Gartenmesse Diga absagen, dabei sind dort nie und nimmer gleichzeitig so viele Besucher.“ Auch der Europapark in Rust durfte bereits wieder seine Tore öffnen. Und da sind täglich 15 000 bis 20 000 Gäste. Doch der Veranstaltungsbranche sind kleinere regionale Volksfeste untersagt, klagt Maier.

Restriktive Handhabung

Wie restriktiv die Situation gehandhabt wird, zeigt auch die Vorbereitung für die Aktion am Montag. Er habe das Vorhaben mit dem Rheinfelder Ordnungsleiter Dominic Rago besprochen, schildert der Süma-Chef. Dieser habe ihn darauf hingewiesen, dass laut Corona-Verordnung bei der Veranstaltung im Schlosshof maximal 99 Menschen einschließlich Personal zugelassen werden dürfen. Daher habe er die Veranstaltung als Demonstration angemeldet. Dafür muss er zwar einen Sicherheitsdienst beschäftigen, aber es gelten lockere Zulassungsbeschränkungen.

Die Corona-Gebote wären bei seiner Gartenmesse „Diga“ auf Schloss Beuggen sicherlich einzuhalten. Ein Konzept liege in seiner Schublade. Dennoch musste er dieses Jahr absagen. Und ob es im kommenden Jahr eine „Diga“ gibt, wird sich am Montag entscheiden.

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