Pastoralreferent Kassian Burster, der den Gottesdienst zelebrierte, band zahlreiche Bewohner mit kurzen Texten ein, aus denen sehr deutlich hervorging, dass jene Bewohner von damals überhaupt nicht anders waren, als die heutige Generation, mit Lebenswille, mit Drang nach Beschäftigung und der Suche nach Freude. „Gerade deshalb müssen wir immer wieder daran erinnern, dass jene 345 Bewohner damals brutal aus der Mitte unseres Hauses gerissen wurden,“ sagte Burster. Drei Schüler der Theresa- Scherer-Schule, die dort zu Heilerziehungspflegern ausgebildet werden, überraschten die Gottesdienstbesucher mit provokanten Rufen, um damit darzustellen, wie schnell heutzutage beginnend mit verbalen Angriffen Ausgrenzung und Ablehnung erzeugt werden können.
Gegen solche Angriffe bereits bei deren Anfang vorzugehen, sei eines der wichtigsten Erfordernisse unseres alltäglichen Lebens, sagte Burster. „Niemand hat das Recht, sich über andere zu erheben, sie auszugrenzen oder gar anzugreifen,“ bekräftigte er die Ablehnung solchen Verhaltens. Die Schüler der Theresa-Scherer-Schule hatten 345 kleine Holzkreuze gebaut, die sie um den Gedenkstein aufstellten.