Zufriedenheit zeigten auch die Macher des Projektteams, die maßgeblich an der Aufgleisung des Vorhabens, das im Übrigen vom Wirtschaftsministerium mit gut einer Million Euro gefördert wird, gearbeitet haben. Sowohl Evonik-Energietechnikleiter Stefan Rumpel als auch Tobias Obert, Leiter Stadtwerke, sowie Daniel Weiß, Projektleiter Wärmenetz, sind optimistisch, dass die Nutzung der industriellen Abwärme schon bald Realität wird.
Derzeit ist die Verlegung der Rohre und Technik durch die Karl Fürstenberg-Straße und die Fußgängerzone in vollem Gange. In den nächsten zwölf Monaten soll auch der Anschluss an das Eveonik-Werk geschafft sein, wobei die Energie direkt am Abhitzkessel ausgekoppelt wird – rund zehn Millionen Kilowattstunden (KWh) Wärme –, sodass zum Start der Heizperiode 2021/22 die Energie aus dem Wärmenetz bereitgestellt werden kann. Angedacht ist, das Wärmenetz in den kommenden Jahren bis nach Warmbach und das Freibad fortzuführen. Dies schließt auch den Anschluss zum Seidenweberareal beim Bahnhof mit ein.
Auf einen Preis von rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde schätzt Daniel Weiß den künftigen Nettopreis für die Heizenergie aus der Abwärme. Hinzukommt noch ein ähnlicher Grundpreis wie beim Erdgas. Ebenso müssen rund 3000 Euro für den Anschluss an ein Gebäude mit sechs bis zehn Wohnungen aufgebracht werden. Im Haus selbst wird noch ein Verteiler benötigt. Die herkömmliche Heizung wird gleichwohl hinfällig.