Rheinfelden Steuerfrau geht offiziell von Bord

Ulf Körbs

Festakt: Hartmann-Müller verabschiedet

Rheinfelden-Herten - Hertens „Steuerfrau“ hat die Kommandobrücke offiziell verlassen. Mit einem Festakt wurde Sabine Hartmann-Müller am Samstag als Ortsvorsteherin verabschiedet.

Hartmann-Müller war in das Amt als Nachfolgerin von Alfred Winkler vor siegen Jahren gewählt worden. Nach der Kommunalwahl hatte sie – auch wegen des schlechten Abscheidens ihrer CDU in Rheinfeldens größtem Ortsteil – erklärt, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Im Nachgang konnte aber kein neuer ehrenamtlicher Ortschef gefunden werden, sodass Frank-Michael Littwin, Leiter des Bürgerbüros, als erster Hauptamtlicher übernahm.

Beachtliche Liste an Erfolgen

In seiner Laudatio zitierte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt den amerikanischen Star-Architekten mit den Worten: „Der Preis des Erfolgs ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will.“ Dies gelt ohne jegliche Abstriche für Hartmann-Müller. Ihre Amtszeit habe zwar nur sieben Jahre gedauert, aber die Liste ihrer Erfolge sei beachtlich gewesen.

Dabei reiche der Bogen von der Einrichtung der Ganztagesschule über den Bau des Osypka-Kinderhauses bis zum Kunstrasenplatz, von der gewerblichen Weiterentwicklung Hertens und der Regelung beim Grabbestei bis zur Verwirklichung verschiedener Bau- und Sanierungsgebiete.

Aber auch einen Wermutstropfen ließ das Stadtoberhaupt nicht unerwähnt: die Sanierung der Scheffelhalle, die haushaltstechnisch einmal mehr „geschoben“ wird.

Wertmutstropfen: Erneutes Verschieben der Scheffelhallen-Sanierung

Hierauf ging in seinem Grußwort auch Jürgen Reiske als Vertreter des Ortschaftsrats ein. Er erinnerte daran, dass die mittlerweile 60-jährige Halle die älteste der Löwenstadt sei, und jüngere bereits saniert worden sind. Man spürte, dass Hertens dies als gewisse Ungerechtigkeit empfindet.

Zugleich aber strich er, wie auch Karin Reichert-Moser für die Ortsvorsteherriege, die Schaffenskraft und Loyalität der Scheidenden heraus.

„Handeln, statt zu jammern“

In ihrer Bilanz ging Hartmann-Müller ebenfalls klagend auf die Halle ein und meinte, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen sei.

Zugleich aber strich sie heraus, dass zum einen Herten der schönste Ortsteil Rheinfeldens sei, weil sie und ihre Familie hier vor 30 Jahren ihre Heimat gefunden hat.

Zum anderen skizzierte sie ihre Sicht von Politik. „Die Kommunalpolitik ist meine politische Heimat“. Das gelte, weil diese gelebte, unmittelbare, ideologiefreie Demokratie sei.

Die bilde auch die Grundlage für ihr aktuelles Mandat als Abgeordnete im baden-württembergischen Landtag. Zudem habe für sie das Allgemeinwohl absoluten Vorrang gegenüber Einzelinteressen. Und als persönliche Maxime nannte sie: „Handeln, statt zu jammern“.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading