Rheinfelden Suche nach einem Kompromiss

Die Oberbadische
Drei Mehrfamilienhäuser sollen im Bereich der Kirche Sankt Peter und Paul, Kirchgasse und Wiesentalstraße in Minseln entstehen. Der Ortschaftsrat findet das Vorhaben zu massiv und votierte gegen die Pläne, die Verwaltung sieht es anders. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Bauausschuss: Minseln lehnt Vorhaben ab, Fachabteilung sieht aber Genehmigungsfähigkeit

Ein Bauprojekt am Ortseingang von Minseln erregt derzeit die Gemüter. Im Ortschaftsrat wurde der Bauantrag für drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 15 Wohnungen im Bereich Kirche und Pfarrzentrum, Kirchgasse und Wiesentalstraße mehrheitlich abgelehnt. Die Verwaltung hingegen befürwortete indes das Vorhaben auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern im Sinne des Paragrafen 34 der Baugesetzgebung.

Rheinfelden (lu). Nach Meinung des Bauamts fügt sich die Planung in dieses Mischgebiet, für das es bislang keinen Bebauungsplan gibt, ein und entspricht auch von der Kubatur her der Nachbarbebauung.

Nach kontroverser Diskussion in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses einigte man sich zunächst auf den von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt vorgeschlagenen Kompromiss. Und der lautet so: Zeitnah kommen alle Beteiligten, also Bauherr, Ortsvorsteherin, Stadtverwallung und Anwohnervertreter nochmals zu einem moderierten Gespräch zusammen, um möglichst doch noch eine gütliche Einigung und eine einvernehmliche Bebauung zu erzielen. „Ich sehe Verbesserungspotenzial, es braucht aber auch Einigungsbereitschaft“, meinte der Rathauschef. Danach nimmt das Vorhaben erneut den Weg durch die Gremien. Im Gemeinderat soll zudem, so der Wille des Bauausschusses, darüber informiert werden, welche Konsequenzen oder mögliche finanzielle Nachteile für die Stadt die Aufstellung eines Bebauungsplans nebst Veränderungssperre mit sich brächte.

„Das Vernünftigste wäre ein Runder Tisch, denn auch ich sehe durchaus Nachteile durch die Planung“, brachte es auch Dieter Meier (CDU) auf den Punkt. Während Karin Reichert-Moser (Freie Wähler) bei der Zu- und Abfahrt von den Stellplätzen auf die Wiesentalstraße Gefahrenpotenzial sieht, zeigte sich Wilhelm Hundorf zumindest erstaunt darüber, dass der „Ortschaftsrat nicht die Beachtung erfahre, die er verdiene“.

In der Sitzung hatte die Minseln Ortsvorsteherin Eveline Klein große Bedenken, Skepsis und daher Ablehnung für das Bauprojekt vorgebracht. Das zählte sie als Hauptargumente auf zu massive Bebauung, eine zu starke Versiegelung der Fläche sowie zu verkehrsmäßig gefährlich bei der Ausfahrt von den Parkgaragen, weshalb auch eine Tiefgarage gefordert wird. Ebenso wird in Minseln ein zusätzlich erhöhtes Verkehrsaufkommen für die vor Jahren dem Dorf angepasst zurückgebaute Kirchgasse befürchtet, wo es ohnehin wegen der Zu- und Abfahrt zu Kirche, Friedhof und Pfarrzentrum schon zuhauf gefährliche Situationen gebe. „Auch hätten wir uns mit der Verwaltung im Vorfeld einen Vor-Ort-Termin gewünscht“, sagte Klein. Eine maßvolle Nachverdichtung sei auch im Sinne des Ortschaftsrates. Gegen die vorgeschlagene Planung weiß der Ortschaftsrat auch die Bürger hinter sich – immerhin wurden schon mehr als 100 Unterschriften gesammelt.

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