Rheinfelden Tutti-Kiesi wird zum Ballermann

Die Oberbadische
Als Mia Julia die Bühne enterte, gab es für die Fans kein Halten mehr. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Rheingaudi: Creme de la Creme der Partyschlagerszene gibt sich in Rheinfelden die Klinke in die Hand

„Party, Palmen, Weiber und ’n Bier – ja, das wollen wir“, sang Peter Wackel zu vorgerückter Stunde auf der großen Bühne im Tutti-Kiesi-Park. Das Partyvolk ließ sich nicht zweimal bitten – und sang lauthals mit. Zwei Tage lang herrschte ein regelrechter Ausnahmezustand im Kulturpark. Denn nicht nur „der Wackel“ war zur Neuauflage der „Rheingaudi“ gekommen, sondern auch jede Menge andere Stars der Partyszene gaben sich hier die Klinke in die Hand.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Das Line-up las sich wie das „Who is who“ vom Ballermann auf Mallorca. In der Tat: Die beiden hiesigen Macher Martin Schmähling und Frank Räuber hatten alles aufgefahren, was geht. Und da auch – im Gegensatz zur Premiere im vergangenen Jahr – dieses Wochenende die Sonne mit den Partygängern um die Wette lachte, huschte trotz des Stresses, die die Organisation einer solchen zweitägige Veranstaltung mit sich bringt, auch das eine oder andere Lächeln über ihre Gesichter. „Diesmal sind wir mit der Resonanz zufrieden“, zeigte sich Schmähling begeistert, doch sieht er gleichwohl noch Luft nach oben.

Rund 900 Besucher am Tag eins beim volksnahen DJ Ötzi und den fetzigen „Dorfrockern“ sowie gut 2000 bei Mickie Krause, Wackel, Wendler, Willi Herren, Ikke Hüftgold, Mia Julia & Co.: „Langfristig wollen wir die Rheingaudi zu einer festen Veranstaltung im Rheinfelder Sommer machen“, denkt Schmähling bereits in die Zukunft.

Trottoirfestvereinschef Thomas Schmiederer beispielsweise, der sich wie im Vorjahr mit einer größeren Gruppe an Freunden und Bekannten den Partyspaß in der VIP-Lounge gegönnt hatte, bekannte aufrichtig: „Es war echt super und hat ausnahmslos Spaß gemacht.“

„Wo sind die Hände?“, skandierten derweil die „Malle“-Stars eins ums andere Mal, versuchten dem Partyvolk – Jung und Alt – noch mehr einzuheizen, als es die rhythmusgeprägte Musik ohnehin schon tat.

Und um allem noch eins draufzusetzen, wurde immer wieder „Zicke, zacke, zicke, -zacke“ ins Mikro geschrien, worauf die Besucher prompt mit einem tausendfachen „Heu, heu, heu“ antworten. Kaum eine Kehle blieb geschlossen, fast Alles sang oder grölte lauthals mit.

„Olé, olé – und scha-la-la“ dröhnte es immer wieder aus den überdimensionalen Boxen, in deren Nähe die Bässe nur so wuppten. Egal, wer da gerade auf der Bühne stand, jeder der (Playback)-Sänger hatte leichtes Spiel und konnte sich auf das begeisterungsfähige Publikum verlassen. In der Tat, der echte „Mega-Park“ im mallorquinischen El Arenal hätte am Tutti-Kiesi sicherlich seine wahre Freude gehabt.

Sicherheitsdienst hat nur wenig zut tun

Und das Schöne dabei: Gefeiert wurde zwar feucht-fröhlich, doch allenthalben friedlich. Das stattliche Aufgebot an Security verbrachte alles in allem einen geruhsamen Abend.

Unterdessen bewiesen die Ballermann-Fans weitestgehend auch, dass sie textfest sind. „Wo war ich in der Nacht von Freitag auf Montag?“, brauchte Peter Wackel keinesfalls alleine zu singen. „Scheiß drauf – Rheinfelden ist nur einmal im Jahr“, hieß es sodann in Umwandlung auf das Rheinfelder Partygelände, gefolgt von „Reiß die Hütte ab“ im Mickie-Krause-Song, dem sogleich das schmachtende „Ich bin solo“ folgte. Nun denn – solo blieb an diesen Rheingaudi-Abenden weiß Gott keiner.

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