Im Rahmen eines Impulsreferates skizzierte Lena Häsler, Handelsreferentin bei der IHK Hochrhein-Bodensee, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Einzelhandel wie auch auf die Verbraucher. Sie erklärte, dass die Betroffenheiten durch Corona sehr unterschiedlich ausgeprägt seien. Es gäbe Gewinner und Verlierer, Letztere seien jedoch oft in Innenstädten angesiedelt. Die derzeitigen Lockerungen würden indes eher den Gastronomiebereich wieder in Schwung bringen, während der stationäre Non-Food-Handel nach wie vor schwächeln würde.
Zu den Herausforderungen in der Transitphase zählte sie unter anderem, die Innenstädte wieder attraktiver zu machen, größere Erlebniskaufhäuser zu etablieren sowie wieder mehr Lebensqualität von der Peripherie in die Innenstädte zurückzubringen.
Mit der Frage: „Was erwarten Sie für die Zukunft von Rheinfelden?“, beschäftigte sich bei den Wirtschaftsgesprächen eine Podiumsdiskussion, welcher neben OB Eberhardt, Dehoga-Sprecherin Alexandra Mußler, Wirtschaftsförderer Michael Meier, Stadt- und Regionalentwickler Donato Acocella sowie der Stadtmarketing-Berater Wolfgang Koch angehörten.
Wie könnte die Rheinfelder Innenstadt im Jahr 2040 aussehen?
Moderiert von Matthias Zeller (SWR), sollten sie Visionen entwickeln, wie sich die Rheinfelder Innenstadt im Jahr 2040 präsentieren könnte.
Eberhardt sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, Themen wie Einkaufen, Kultur und Erleben vermehrt in der Innenstadt zu verbinden. Gleichermaßen wünschte er sich, dass auch die Dienstleister wieder zurück in die Innenstadt ziehen. Mehr Grün und mehr Wasser sollen darüber hinaus die Verweilmomente in der Innenstadt verbessern.
In ähnlicher Weise äußerte sich auch Raumplaner Donato Acocella von der Fachhochschule der Ostschweiz. Er wünschte sich, dass die Innenstädte künftig wieder vermehrt zu Orten der Demokratie werden, wo in öffentlichen Institutionen jedermann Zutritt erhält. Gleichermaßen diagnostizierte er, dass der Handel eine massive Digitalisierung mit allen Konsequenzen erleben wird.
Einig waren sich alle Beteiligten, dass man im Einzelhandel verstärkt auf Qualität und versierte Händler setzen müsse. Dazu zähle auch, dass die Politik dort Einfluss nehme, wo dies für eine entsprechende Steuerung erforderlich ist.
Acocella fügte an, dass es bei allen Überlegungen der Klarheit bedürfe. Dies gelte auch für den Einzelhandel, wo man Defizite nur dann entdecke, wenn man den eigenen Betrieb ansehe und sich die Frage stelle: „Würden Sie dort auch selbst einkaufen?“ Mit Herzblut dabei sein, diesen Lösungsansatz beschwor Alexandra Mußler für die Gastronomie, während Wirtschaftsförderer Michael Meier den Einzelhändlern riet, noch mehr Dienstleistungs- und Qualitätsbewusstsein zu entwickeln. Der Oberbürgermeister riet dazu, „Unternehmer zu sein“, dann komme man auch zu Lösungen.