Rheinfelden Veloweg als unendliche Geschichte

Ulf Körbs
Eine Machbarkeitsstudie beschäftigt sich mit dem querungsfreien Lückenschluss des Radwegs zwischen Riedmatt und dem Kraftwerk Rhyburg. Grafik: mapsfornews/Alexander Anlicker

Machbarkeitsstudie: Wie kann man die Lücke zwischen Riedmatt und Kraftwerk Rhyburg schließen?

Rheinfelden - Sie ist beinahe schon eine „endlose Geschichte“ – die Frage nach einer querungsfreien Radwegeverbindung von Riedmatt in Richtung Schwörstadt. Dem Rheinfelder Bauausschuss wurde jetzt eine Machbarkeitsstudie vorgestellt.

Die Diskussion läuft jetzt schon rund 13 Jahre. Anlass war ein tödlicher Velounfall an der Querung der B 34 auf Höhe des Nachtclubs „Blauer Bock“. In den früheren Überlegungen wurde über eine Brücke oder eine Unterführung nachgedacht, doch das scheiterte an Teilen der Grundstückseigentümer. Auch eine Ampellösung war schon einmal im Gespräch, wurde aber vom Regierungspräsidium abgelehnt. Aber man könnte den Veloweg zwischen der Tschamberhöhle und dem Kraftwerk Rhyburg am Rhein entlang führen. Und dafür gibt es drei Varianten. Eine davon – die Hangtrasse – schlossen die beiden Prüfer Martin Schuchter und Georg Kunz indes aus.

Variante Bahntrasse

Die Idee, die für die Trasse das ehemalige Bahngleis des Kraftwerks zu nutzen hatte der Schwörstädter Manfred Henle vor beinahe drei Jahren aufgebracht. Ihr Vorteil wäre, so die Machbarkeitsstudie, der relativ geringe Landschaftsverbrauch. Die Kehrseite aber wäre die Unattraktivität dieser Streckenführung, da keine direkte Sichtbeziehung zum Rhein hergestellt werden kann. Hinzu kommen noch hohe Anforderungen an Prüfungs- und Planungsrecht. Die Kosten dieser Variante werden auf knapp sechs Millionen Euro geschätzt.

Variante Rheintrasse

Die zweite Möglichkeit wäre die Rheintrasse. Hier würde der Weg teilweise am Flussufer entlang laufen, in einem Abschnitt mittels einer Brücke sogar auf dem Rhein. Laut Prüfer wäre die Möglichkeit besonders attraktiv. Nachteile wären starke Eingriffe in das Landschaftsbild. Negativ ist auch, dass Flora und Fauna in Bereichen beeinträchtigt würden, die bislang unberührt sind. Zudem lägen die Kosten bei geschätzten 8,2 Millionen Euro.

Fazit

In ihrem Fazit kommen Schuchter und Kunz zu dem Ergebnis, dass die Rheintrasse trotz der höheren Kosten vorzuziehen sei. Denn die Planung wäre einfacher, und der Weg wäre deutlich ansprechender, auch wegen eines höheren Freizeitwerts. Beide rechnen mit einer Planungszeit von ein bis zwei Jahren, egal welche Möglichkeit in Betracht gezogen wird. Unter anderem müssten die Fördermöglichkeiten geprüft und Gespräche mit den Grundeigentümern geführt werden. Die Bauzeit veranschlagen sie mit rund einem Jahr.

Diskussion

In der Diskussion ging es natürlich auch um die Kosten, die Dieter Meier (CDU) warnend ins Gespäch brachte. Auch Ralf Glück (Freie Wähler) sah es aus dieser Perspektive. Er fragte, warum man eine der beiden kostenträchtigen Varianten verwirklichen sollte, wenn ein Überführung oder eine Untertunnelung der B 34 für rund eine Million Euro zu haben sei. Und die Natur würde dadurch auch weniger in Mitleidenschaft gezogen. Diese Betrachtungsweise gefiel Heiner Lohmann (Grüne) weniger. Er warnte vor einer Kostendiskussion zum jetzigen Zeitpunkt und nannte die Rheintrasse als seinen persönlichen Favoriten. Der Karsauer Uwe Wenk (SPD) gab zu bedenken, dass ein Radweg nicht für ein paar Jahre gebaut würde. Das rechtfertige auch einen höheren finanziellen Aufwand, allzumal mit einem Anstieg des Veloverkehrs zu rechnen sei. Sein Ortsvorsteher und Parteikollege Jürgen Räuber hielt fest, dass noch viele Untersuchungen notwenig sein werden. Beide – Räuber und Wenk – hatten in der Vergangenheit immer wieder mit dem Hinweis auf den tödlichen Unfall gedrängt, eine Lösung zu finden.

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