Bereichert wurde der Abend von den Erfahrungen dreier Geschwister von Menschen mit Behinderungen: der neunjährige Johannes Kreßler, dessen Bericht über seine zwölfjährige Schwester Katharina mit Down-Syndrom vorgelesen wurde, der 24-jährige Lukas Brombach, dessen jüngster Bruder Carl (12) ebenfalls das Down-Syndrom hat, und die 26-jährige Franziska Golz, die zwei gesunde Geschwister hat und deren älterer Bruder Felix mit Apert-Syndrom und einer geistigen Behinderung vergangenes Jahr 29-jährig verstarb.
Betroffene Mutter fühlt sich ermutigt
Eine weitere Mutter fühlte sich durch diese überwiegend positiven Erfahrungsberichte ermutigt; denn wie bei vielen Eltern stehe auch bei ihr immer der Selbstvorwurf im Raum, die Kinder ohne Behinderungen zu vernachlässigen. In ihrer Generation habe es immer geheißen, die Kinder kämen schon mit der Situation klar: „Doch das stimmt nicht: Die Eltern müssen auch die Geschwisterkinder stützen und ihnen Mut machen.“ Das sei ihnen als Eltern spätestens bewusstgeworden, als die Tochter ohne Behinderungen in der ersten Klasse auf einmal wieder das Bett genässt habe. „Es ist wichtig, dass wir die Geschwister regelmäßig fragen, ob sie genug von uns beiden haben“, empfahl der Vater.