Rheinfelden Von Hipster-Luschen bis Amore

Gerd Lustig
Auch die mittlerweile vierte Rheinfelder Lachnacht – unter anderem mit Roberto Capitoni – wurde wieder zum Erfolg. Foto: Gerd Lustig

Lachnacht: Vier Comedians sorgen für beste Unterhaltung.

Rheinfelden - Lachen ist gesund, weiß der Volksmund. Und von daher war die jüngste „Rheinfelder Lachnacht“ im Rahmen der Reihe „Kabarett im Bürgersaal“ eine echte Gesundheitsveranstaltung. Von Grinsen und Kirchen über ungeniertes Gelächter bis hin zum herzhaften Lacher war wieder alles dabei.

Beste Unterhaltung und jede Menge Humor

Die vier Comedians Patrizia Moresco, Vera Decker, Roberto Capitoni und Roger Stein sorgten für beste Unterhaltung und jede Menge Humor. Und der Berliner Ole Lehmann gab dazu den unterhaltenden Moderator und leitete immer wieder geschickt von einem Akteur zum andere über, dies indes nicht ohne dabei immer wieder seine eigene kabarettistische Duftmarke zu hinterlassen.

Vor allem Patrizia Moresco, inzwischen beinahe Dauergast in der Löwenstadt, war es, die für ein „Finale furioso“ sorgte. Die Italienerin mit „schwäbischem Migrationshintergrund“ erhob sich wie ein „Phönix aus der Comedy-Flasche“ gegen den neuen Zeitgeist und verschonte mal wieder Nichts und Niemanden. Vor allem aber wetterte sie gegen die Männer, jene „Hipster-Luschen“, die mehr und mehr zu Weicheiern verkümmert seien. Aber auch an den Frauen ließ sie kein allzu gutes Haar. „Die sind heute oft zu den Männern mutiert, die sie gerne geheiratet hätten“, frotzelte Moresco.

Halbsizilianer mit deutsch-schwäbischen Wurzeln

Roberto Capitoni betrachtete als Halbsizilianer mit deutsch-schwäbischen Wurzeln das Thema „Amore“ – wobei er den oberen Teil seines kleinen Körpers als schwäbisch-langatmig und den unteren als heißblütig italienisch definierte. Beleuchtet wurde das Ganze als facettenreiches Phänomen aus diversen Blickwinkeln. Es war dabei immer seine Mimik, seine impulsive gestenreiche Art, die immer wieder zu schallendem Gelächter animierte. Rumpelstilzchen stand da mehr als nur ein bisschen Pate.

Vera Deckert plauderte süffisant aus dem Nähkästchen, der Psychologin, die sie ja gar nicht werden wollte, sondern Schauspielerin. In ihrer Kurzshow kam die Kölnerin zu dem Ergebnis, dass früher nun wirklich fast alles besser war. Sie schimpfte gegen die smarte Kindererziehung, überhaupt den allgemeinen Trend zum „Smoothing“ und zum „Best ager“.

Schließlich war dann noch Roger Stein auf der Bühne. Und das bedeutete: Mitreißendes Musik-Flegel-Entertainment, das sich zwischen Comedysongs, Liedermacherei und Post-Romantik bewegte.

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