Rheinfelden Wie beim Weltklimagipfel in Bonn

Die Oberbadische
Es war zwar nicht die UN-Klimakonferenz, die vergangenes Jahr in Bonn stattfand (wo das Bild entstand), aber das Rollenspiel im Jugendhaus ließ nichts an Spannung vermissen. Foto: zVg/Bundesumweltministerium Foto: Die Oberbadische

Rollenspiel: 18 Teilnehmer kämpfen als Delegierte wie bei der UN-Klimakonferenz im Jugendhaus

In drei Ländergruppen verhandelten beim Rollenspiel „World Climate 18 Teilnehmer aus Rheinfelden und der Umgebung auf Initiative der städtischen Klimaschutzmanagerin, Erika Höcker, als Delegierte der UN-Klimakonferenz im Jugendhaus Rheinfelden über das Klima.

Rheinfelden. Das Ziel dabei war: Die Erderwärmung im Jahr 2100 auf einen Wert unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit bringen und zugleich den Weltklimafonds, aus ihm werden Klimaschäden und Maßnahmen zur Reduzierung des Kohlendioxids (CO 2) bezahlt, auf ein Guthaben von 100 Milliarden Dollar pro Jahr aufstocken.

Verhandelt wurde dabei sowohl in der eigenen Ländergruppe – unterschieden wurde zwischen Industrieländern, stark entwickelte Entwicklungsländer und schwach entwickelte Entwicklungsländer –, als auch gruppenübergreifend.

Um das Ungleichgewicht zwischen den Industrienationen und den Entwicklungsländern auch im Jugendhaus deutlich zu machen, nahmen die Vertreter der Industrienationen wie den USA, Japan oder Deutschland am Tisch mit bequemen Ledersesseln Platz, während die Delegierten der stark entwickelten Entwicklungsländer wie China, Brasilien oder Mexiko mit grünen Plastikstühlen Vorlieb nehmen mussten und es für diejenigen der schwach entwickelten Entwicklungsländer (Naher Osten, Südostasien) nur Sitzkissen gab.

Nach jeder Verhandlungsrunde wurden die Ergebnisse in ein interaktives Simulationsprogramm eingegeben. Dabei wurde deutlich, wie schwierig das Erreichen der gesteckten Ziele ist. Trotz intensiver Verhandlungen und Zugeständnissen gelang es den Konferenzteilnehmern letztendlich jedoch – wie in der Realität – nicht.

Das von der Geschäftsstelle Nachhaltigkeitsstrategie des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg als „HeldeN!-Tat des Monats Februar“ ausgezeichnete Spiel rief auch bei den Teilnehmern – unter ihnen auch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt – gemischte Reaktionen hervor. So äußerte sich zum Beispiel ein Mitglied der schwach entwickelten Entwicklungsländer enttäuscht: „Man ist auf dem Boden und bleibt auf dem Boden.“ Und ein Vertreter der Industrienationen erklärte: „Man fühlt sich mächtig und genießt es, obwohl man das eigentlich gar nicht will.“

Am Ende stand zudem die Erkenntnis, dass die realen Delegationsmitglieder die Zusammenhänge vermutlich genauso wenig überblicken wie die Rollenspieler. Deshalb „müssen wir uns selbst um das Schicksal der Erde kümmern“, lautet das Fazit.

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