Rigoletto auf Schloss Beuggen Verdi-Oper erklingt

Jürgen Scharf
Dirigent Michael Clark, Regisseur und Intendant Michael Vaccaro sowie die Schlossbesitzer Franziska Tanner und Alexander Schwabe (von links) freuen sich, dass das Schloss Beuggen Kulisse für große Oper wird. Foto: Jürgen Scharf

Große Stimmen auf Schloss Beuggen: Opernfreunde sollten sich das Wochenende vom 9. und 10. Juni für zwei Klassik-Open-Airs vormerken.

Mit der Freilichtaufführung der Oper „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi wird das ehrwürdige Schloss Beuggen, jahrhundertelang Sitz des Deutschen Ordens, zu Klein-Verona. Unter freiem Himmel wird nicht nur die Verdi-Oper vor der imposanten Schlosskulisse präsentiert, sondern einen Abend später eine Gala zum 150. Geburtstag des Jahrhunderttenors Enrico Caruso mit internationaler Sängerschar. Im Innenhof stehen für jede Veranstaltung 999 Zuschauerplätze bereit.

Lang gehegter Traum

Für Schlossherr Alexander Schwabe erfüllt sich mit diesem Opern-Event ein lang gehegter Traum. Ist er doch erklärtermaßen ein „glühender Fan italienischer Belcanto-Opern“. Und mit Opera Classica Europa, einer Produktionsfirma, die seit Jahrzehnten in europäischen Ländern Opern an historischen Stätten, vorzugsweise auf Schlössern und Burgen, inszeniert, hat er den richtigen Partner gefunden.

Michael Vaccaro, Gründer, Intendant und selbst Opernsänger, der bei „Rigoletto“ Regie führt, hat sich für diese neue Produktion kürzlich vor Ort ein Bild von Schloss Beuggen gemacht. Begeistert zeigt er sich von der Location: „Das ist ein Juwel hier.“ Nach seiner Ansicht kann Schloss Beuggen mithalten mit den schönsten Schauplätzen, an denen er sonst gastiert.

Barocke Pracht

Ein Markenzeichen von Opera Classica sind, wie der Name schon sagt, klassische, traditionelle Operninszenierungen. Das hat sich der Schlossbesitzer auch gewünscht. Schwabe schwärmt von barocker Pracht und will einen „Rigoletto“ mit historischen Kostümen realisiert sehen. So sollen die Darsteller vor das Schloss mit Kutschen vorfahren, der Innenhof und das Gebäudeensemble samt Pfarrhaus bespielt werden und die Hauptdarstellerin aus dem Fenster des farbig illuminierten Schlosses eine Arie singen. Natur und Schlossatmosphäre werden ins Regiekonzept einbezogen - das kann man im Theater so nicht erleben.

Die bekannte Verdi-Oper erzählt vom buckligen Hofnarren beim Herzog von Mantua, der als notorischer Frauenheld verschrien ist. Rigoletto will seine Tochter Gilda vor den Verführungskünsten des Herzogs schützen, doch das Schicksal und die Tragödie nehmen ihren Lauf. Die Macher des Opern-Events versprechen im Vorfeld, dass die Inszenierung lebendig sein wird und die Geschichte des Librettos erzählt: ein pralles Opernerlebnis in malerischem Ambiente.

Zu der erlesenen Sängertruppe, die Vaccaro zusammensucht, gehört die international gefragte Opernsängerin Cristina Pasaroiu, die aus Bukarest stammt und in Zürich lebt. Die Sopranistin singt an allen großen Häusern, von der Deutschen Oper Berlin über die Zürcher Oper bis zum Opernhaus Nizza. Sie ist Spezialistin für Verdi und Puccini und tritt an der Seite des italienischen Startenors Andrea Bocelli weltweit bei Konzerttourneen auf.

Eine ihrer Lieblingsrollen

Die Gilda in „Rigoletto“ ist eine ihrer Lieblingsrollen, verrät die rumänische Sängerin, die bereits 43 Hauptrollen in ihrer Karriere gesungen hat. „Ich bin nicht eine Sängerin, die spielt, ich bin eine Schauspielerin, die singt“, sagt die Soprandiva von sich selber, die für ihre emotionalen Rollenverkörperungen gerühmt wird. „Ich brauche viel Platz für Bewegung“, und den wird sie in Schloss Beuggen haben.

Der musikalische Leiter der Opernaufführung, Michael Clark, Dirigent und Chordirektor am Theater Basel, kennt die Hauptdarstellerin noch von ihrer Rolle als Mimi in der Basler „La Bohème“. Clark war kürzlich selbst in Schloss Beuggen, um sich mit dem Regisseur und dem französischen Tenor Olivier Trommenschlager, der eine wichtige Rolle übernehmen wird, umzuschauen.

30-köpfiges Orchester

Zur Besetzung gehören auch Gianluca Breda von der Arena di Verona und Antonio Rivera vom „Phantom der Oper“ Hamburg. Wer die Titelrolle des Rigoletto singt, steht noch nicht fest. Wie der Dirigent mitteilt, soll ein rund 30-köpfiges Orchester spielen, auch ein Chor ist dabei, einige Musiker und Chorsänger werden aus der Region, zum Teil vom Theater Basel, kommen.

Während man in Verdis Meisterwerk viele bekannte Melodien des italienischen Opernfachs zu hören bekommt, wird am Abend darauf Schloss Beuggen mit einer Caruso-Hommage dem größten aller Tenöre zum 150. Geburtstag huldigen. Internationale Tenöre werden im Schlossareal unterm Sternenzelt die Arien und neapolitanischen Canzonen schmettern, für die Caruso berühmt war – ein Fest der Stimmen.

Oper „Rigoletto“, 9. Juni; Hommage an Enrico Caruso, 10. Juni, beide 19.30 Uhr. Tickets unter www.reservix.de

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