Ringen Auf den Berg

Die Oberbadische
Unterschrift fix: TuS-Neuzugang Florian Neumaier (l.) und Sascha Keller, Ringer und Mitglied der sportlichen Leitung. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Florian Neumaier wechselt von der RG Hausen-Zell zum TuS Adelhausen

„Flo, mache ma nochher no was, oder?“: Sascha Keller konnte es kaum erwarten, mit dem neuen Mann eine Matteneinheit zu absolvieren. Doch bevor der Schweiß tropfte, gab es erst einmal strahlende Gesichter. Ringer-Bundesligist TuS Adelhausen präsentierte seinen ersten Neuzugang für die kommende Runde. Florian Neumaier kommt von der RG Hausen-Zell auf den Dinkelberg.

Von Mirko Bähr

Rheinfelden-Adelhausen. „Als wir hörten, dass die RG mit dem Gedanken des Rückzugs in die Regionalliga spielt, war für uns klar, dass wir den Kontakt zu Flo suchen. Für uns war das keine Frage: Wenn es die Möglichkeit gibt, wollen wir ihn verpflichten“, machte Keller deutlich. Die Gespräche seien gut gewesen, und nun sei man sehr glücklich über diesen Transfer.

Der deutsche Kaderathlet und Greco-Spezialist wird die Gewichtsklassen 80 und 86 Kilogramm abdecken. Neumaier ist eine echte Verstärkung für den TuS. Der 28-Jährige, der in Steinen zuhause ist, hat in der vergangenen Saison nur einen einzigen Kampf verloren. Und Neumaier kommt mit großen Ambitionen auf den Berg. „Ich habe richtig Lust, ganz vorne mitzuringen.“

Für ihn sei schnell klar gewesen, dass er den Weg in die Regionalliga mit der RG Hausen-Zell nicht mitgehe. „Ich wollte in der Bundesliga bleiben und so lange auf diesem Niveau ringen, solange ich das Potenzial dazu habe“, sagt der Maschinenbau-Student.

Bei der RG habe man diesen Schritt gelassen aufgenommen, auch wenn er nun natürlich für einen Rivalen aus dem Bezirk ins Trikot steigen werde. „Für einen echten Zeller wäre das natürlich noch viel schwieriger“, grinst Neumaier. Das wäre ja so, als würde er, der gebürtige Mühlenbacher, nach Hofstetten wechseln. „Das geht eigentlich nicht“, lacht er.

Neumaier will zum Olympia-Quali-Turnier

Wichtig war für den umworbenen deutschen Griffkünstler aber, in der Region zu bleiben. „Von zuhause sind es keine zehn Minuten Anfahrt“, sagt er, der nach einem ersten Telefonat mit Trainer Bernd Reichenbach recht schnell wusste, dass das „Gesamtpaket“ beim Dinkelberg-Verein passe.

Bis zum Saisonstart dauert es noch einige Monate. Bis dahin stehen für den Greco-Mann erst einmal wichtige Einzelturniere auf dem Programm. So liebäugelt Neumaier natürlich mit einem Olympia-Qualifikationsturnier. „Bald wird klar sein, wer da mitmachen darf.“ Er hofft natürlich, die Chance zu bekommen, seinen großen Traum von den Olympischen Spielen zu erfüllen. Dafür wird fleißig trainiert. „In dieser Woche bin ich zum ersten Mal in diesem Jahr daheim“, meint Neumaier. Lehrgänge in Heidelberg und Freiburg beherrschen den Alltag.

„Aktuell fühle ich mich richtig gut. Ich bin topfit“, lässt der 28-Jährige wissen. Die Ergebnisse zuletzt unterstreichen das: Platz drei bei einem hochkarätigen Turnier in Rom. Im vergangenen Jahr holte er Bronze bei der Militär-WM.

Mit Neumaier hat der TuS seinen ersten Neuzugang offiziell vorgestellt. Klar ist, es wird nicht das einzige neue Gesicht sein, dass dann im Oberhaus in der Südwest-Gruppe auf die Matte geht. Adelhausen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kader breiter aufzustellen. „Es ist mühsam, jedes Jahr auf die Verletzten zu verweisen. Am Ende ist es doch unser Job, Ausfälle entsprechend kompensieren zu können“, ist Nicole Oswald ehrlich. Das heiße unter anderem, dass ein Ringer mehrere Gewichtsklassen abdecken sollte. Zusammen mit Maik Hohler versuche die Sportliche Leitung zudem, die Qualität im Training zu erhöhen. Sprich: Ringer aus der Region stehen im Fokus. „Sie machen unsere Eigenen dann auch stärker“, weiß Oswald. Die Kaderplanung ist ein echter Spagat. Denn: „Wir haben nur ein bescheidenes Budget zur Verfügung, auch wenn uns das niemand glaubt.“

Semisorow verlässt den TuS Adelhausen

Sicher ist, dass Alexander Semisorow künftig ein anderes Trikot tragen wird. Der Nationalmannschaftsringer aus Weil, der in den vergangenen beiden Jahren aufgrund von Verletzungen nur sehr selten für den TuS auf der Matte stand, sucht eine neue Herausforderung. „Wir haben mehrere Gespräche geführt, wollten ihn halten, aber die Vorstellungen sind auseinandergegangen“, sagt Keller. Man wisse um sein großes Talent, doch Semisorow wollte neue Wege gehen.

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