Ringen, Bundesliga TuS Adelhausen geht in die zweite Bundesliga

Rolf Rombach
Tamara Kähny, Vorsitzende der Ringer beim TuS Adelhausen. Foto: Rolf Rombach

Die Vereinsführung bestätigt Gerüchte, dass das Abenteuer Erstklassigkeit vorerst vorbei sein soll.

Die Ringer des TuS Adelhausen verpassen in diesem Jahr erstmals seit langem die Endrunde der Bundesliga. Doch die größere Überraschung wurde am Samstag bekannt: Erstmals seit 2010 will der Verein in der kommenden Saison wieder in der zweiten Liga starten. Das teilte die Vorsitzende Tamara Kähny am Samstag mit. Durch die damit nicht ehr überraschende Niederlage der ersten Mannschaft beim bisherigen Schlusslicht KSV Witten wechselten beide Teams die Plätze.

Der eigene Nachwuchs steht künftig im Fokus

Die Gründe für die Entscheidung sind vielschichtig, wie Kähny aufführt: Angefangen vom Vertrauensverlust vieler Helfer in den Sport, verursacht durch die ehemalige Führung des Deutschen Ringerbunds (DRB), über unsichere Finanzen wegen des fehlenden Hauptsponsors, aber auch um den eigenen Nachwuchs im Oberhaus nicht zu verheizen. „Die zweifelsohne tolle und oft gelobte Jugendarbeit aller engagierten Trainer ist ein extremes Pfund, mit dem wir wuchern können. […] wenn wir weiterhin unsere Talente behutsam entwickeln, ihnen die Zeit geben, Erfahrung zu sammeln, ihnen Wettkampfpraxis bieten, ihnen unser Vertrauen geben. Und genau das ist es, was wir mit diesem Schritt tun möchten. Ab sofort steht unsere Jugend im Fokus“, erklärt Tamara Kähny, Vorsitzende der Ringer beim TuS Adelhausen, in einer Pressemitteilung.

Zu diesem Zweck sollen ausländische Sportler verpflichtet werden, die über die Saison vor Ort sein können und in die Trainingsarbeit integriert werden. Optimistisch blickt Kähny auf den Nachwuchskader, aus dem in naher Zukunft rund 15 junge Talente den Sprung in den Aktivbereich machen. Daher sei neben dem Oberliga-Team auch wieder eine dritte Mannschaft auf Bezirksebene geplant.

Das Vorhaben sei nicht überall auf Gegenliebe gestoßen, gesteht die Vorsitzende. „Manchmal müssen auch unpopuläre Entscheidungen getroffen werden, um positiv in die Zukunft zu gehen. Ein Schritt zurück ist aus unserer Sicht genau das Richtige, um in der Zukunft wieder zwei nach vorne zu gehen“, erklärt sie und richtet ihren Dank an die Mitstreiter, die teilweise alle zwei Wochen sich in der Halle für die Wettkämpfe engagieren.

Dennoch wird nicht kampflos in Witten verloren

Mit nur neun Ringern trat der TuS am Samstag beim Ruhrgebiets-Club KSV Witten an. Die drei Eigengewächse Julius Kummer (57 kg Freistil), Norman Trübe (66 kg Greco) und Alican Ulu (80 kg Greco) zeigten dabei ihr Talent.

Während Trübe mit 8:0 gewann, kam Ulu mit 0:12 zumindest über die Zeit gegen Nationalkader-Ringer Noah Englich. Kummer hielt seine Begegnung lange offen, eher er in der fünften Minute in einen Standgriff flog und in der Schlussminute geschultert wurde.

Den einzigen Vierer holte Sebastian Jezierzanski (130 kg Freistil) durch einen Überlegenheitssieg in der ersten Runde mit einer Beinschraubenserie. Den dritten Sieg sicherte Leven Metreveli (61 kg Freistil) mit einem knappen, aber verdienten 7:5-Erfolg. Nico Megerle (71 kg Freistil, 1:6) und Melvin Pelzer (75 kg Greco, 2:8) kamen zumindest über die Zeit und gaben lediglich zwei Punkte zum 8:23

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