Ringen DM-Endrunde

Uli Nodler

Ringen: TuS Adelhausen zieht zum zweiten Mal in Folge ins Halbfinale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften ein.

Rheinfelden-Adelhausen - Der TuS Adelhausen ist zum zweiten Mal in Folge ins Halbfinale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften eingezogen. Allerdings war der KSV Witten im Viertelfinale kein ernsthafter Gegner. Bei weitem nicht: Auch im Rückkampf am Samstagabend war die Rumpftruppe aus dem Ruhrgebiet chancenlos. Die Adelhausener setzten sich nach dem 21:9-Erfolg im Hinkampf auch im Rückkampf locker durch, siegten im Spaziergang mit 22:9-Punkten.

Bundesliga, Endrunde, Viertelfinale, Rückkämpfe: TuS Adelhausen - KSV Witten 22:9 (Hinkampf: 21:9), Red Devils Heilbronn - ASV Urloffen 31:4 (Hinkampf: 23:1), ASV Mainz 1888 - SV Hallbergmoos 18:7 (Hinkampf: 14:7), SV Wacker Burghausen - KSV Köllerbach 17:11 (Hinkampf: 13:10).

Halbfinale, Hinkampf: Sa., 5. Januar 2019: TuS Adelhausen - SV Wacker Burghausen, Red Devils Heilbronn - ASV Mainz 1888 (beide 19.30 Uhr).

Im Halbfinale geht’s nun gegen den SV Wacker Burghausen. Da werden die Adelhausener sicherlich auf deutlich mehr Gegenwehr treffen.

In den Adelhausener Freudenkelch fiel aber am Samstagabend in der proppenvollen Dinkelberghalle ein dicker Wermutstropfen. Greco-Halbschwergewichtler Peter Öhler verdrehte sich nach wenigen Kampfsekunden das linke Knie und musste nach langer Behandlungszeit unter Schmerzen von der Matte geführt werden. „Eine MRT-Untersuchung am heutigen Montag soll Klarheit über die Verletzung bringen. Aktuell sieht’s aber nicht gut aus“, informierte TuS-Trainer Florian Philipp nach Kampfende. Ansonsten ist für Philipp „alles nach Plan verlaufen“. „Ich bin mit dem Auftritt der Jungs sehr zufrieden. Da gibt’s nichts zu meckern“, betonte der TuS-Trainer weiter.

Sollte Öhler, aktuell der beste Greco-Halbschwergewichtler in Deutschland, ausfallen, wäre das für die Titelambitionen des TuS alles andere als förderlich, weil die bisher eingesetzten Alternativen Arian Güney und Kevin Kähny zum einen nicht Öhlers Format haben und zum anderen im Mittelgewicht (bis 86 kg) besser aufgehoben sind. Ausgeschlossen ist wohl darüber hinaus, dass Greco-Schwergewichtler Christian John auf 98 Kilogramm abkochen wird.

Semisorow feiert erfolgreiches Comeback

Die Verletzung war aus Adelhausener Sicht aber nicht nur der einzige Aufreger an diesem Abend. Vor allem bei den Zuschauern, die sich von den Gästen mehr Gegenwehr erhofft hatten, kam es ganz und gar nicht gut an, dass der KSV Witten wie schon im Hinkampf auch in der Dinkelberghalle nicht vollzählig angetreten ist. „Ein solches Gebaren macht den Ringkampfsport kaputt. Man sollte Teams, die in der Endrunde Gewichtsklassen nicht besetzen, hart bestrafen. Eine Geldbuße nicht unter 5000 Euro halte ich für angemessen“, ereiferte sich ein erboster TuS-Fan.

Der Leidtragende im aktuellen Fall war Artem Gebekov. Der russische Weltklassemann in der Klasse bis 61 Kilogramm war an diesem Abend arbeitslos, weil die Ruhrstädter diese Freistil-Klasse nicht besetzten. Zudem dürften auch die finanziellen TuS-Aufwendungen für den Gebekov-Einsatz nicht unerheblich gewesen sein.

Halbfinaleinzug im Schnelldurchgang

Auf der Matte machte der TuS Adelhausen den Halbfinaleinzug im Schnelldurchgang perfekt. Die reine Kampfzeit betrug lediglich 37:01 Minuten. Vor der Pause dauerten die fünf Kämpfe 9:39 Minuten. Keiner von ihnen ging über die volle Distanz. Fliegengewichtler Nick Scherer (bis 57 kg gegen Arthur Eisenkrein) und Schwergewichtler Felix Kraft (bis 130 kg, gegen Simeon Stankovich) feierten technisch-überhöhte Punktsiege. Ivo Angelov (bis 66 kg, Greco) schulterte den Wittener Perica Dimitrijevic nach 2:10 Minuten. Artem Gebekov wurden kampflos vier Punkte zugesprochen, und Peter Öhler musste sein Mattenduell nach acht Sekunden verletzungsbedingt aufgeben.

Nach einer 25-minütigen Pause gingen dann vier Kämpfe über die volle Distanz. Und die TuS-Fans freuten sich über ein Comeback. Nach einer langwierigen Achillessehnen-Verletzung glänzte Alexander Semisorow (bis 71 kg) auf der Matte, feierte gegen Gensche Gereev nach 3:22 Minuten einen technisch-überhöhten Punktsieg. Und Michael Kaufmehl rang taktisch klug, bezwang Ufuk Canli mit 5:2 und holte somit zwei Siegpunkte für den TuS.

Die Gastgeber mussten nach der Pause drei Niederlagen einstecken. In der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm verlor Roland Schwarz gegen den bärenstarken Bulgaren Daniel Aleksandrov knapp mit 0:2-Punkten. Sascha Keller (bis 75 kg, Greco) führte gegen den 47-jährigen Altmeister Adam Juretzko bis kurz vor Schluss mit 2:1, ehe sich der Wittener am Ende mit einer Zweier-Wertung doch noch durchsetzte. Chancenlos war Pascal Ruh (bis 75 kg, Freistil) bei seinem Bundesliga-Debüt gegen Ibro Cakovic. Ruh unterlag mit 3:12-Punkten deutlich.

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