Ringen Eichin hätte Knosp beinahe gestürzt

Uli Nodler

Ringen Verbandstag in Singen: Axel Asal in Vorstand gewählt.

Singen - Ungläubiges Staunen im Saal. Was ist denn da passiert? Viel hatte nicht gefehlt und Präsident Martin Knosp (Urloffen) wäre sein Amt losgeworden. Am Ende setzte sich der Amtsinhaber gegen den mutigen Herausforderer Markus Eichin vom SV Gresgen mit 119:88-Stimmen durch. Trotz der knappen Abstimmungsniederlage ist der Ringer-Bezirk Oberrhein ab sofort mit einer gewichtigen Stimme im Verbands-Vorstand vertreten. Axel Asal (TuS Adelhausen) wurde einstimmig zum Vizepräsident Sport gewählt.

Schon seit geraumer Zeit ist der Bezirk Oberrhein auf sportlichem Gebiet in Südbaden das Maß aller Dinge. Nun schicken sich die Ringer im südwestlichen Verbandsgebiet an, auch in der Verbandsarbeit ein gewichtiges Wort mitzureden. War die Wahl von Axel Asal schon von langer Hand vorbereitet und vom Präsidium uneingeschränkt unterstützt worden, so war die knappe Wiederwahl von Knosp doch eine mittlere Sensation.

Sechs Wochen vor dem Verbandstag hatte Markus Eichin seine Absicht, für das Präsidenten-Amt zu kandidieren, im kleinen Kreis öffentlich gemacht. Der eine oder andere riet dem von der Verbandsarbeit tief enttäuschten Gresgener vo diesem Schnellschuss ab.

Und was macht Markus Eichin? Der ehemalige Top-Ringer lässt sich nicht beirren, macht schon beim Oberrhein-Bezirkstag im Beisein des Präsidenten Knosp auf die Missstände im Verbandspäsidium aufmerksam. Erst zehn Tage vor der Wahl informiert er die südbadischen Ringervereine über seine Absicht. Noch immer wird er ob seiner Sturheit belächelt.

Und als er, von einem Mühlenbacher Vereinsvertreter vorgeschlagen, bei der anstehenden Präsidentenwahl sein Hut in den Ring wirft, wertete auch vor Ort der Oberrhein-Bezirksvorsitzende Aribert Gerbode Eichins Chancen auf das Präsidentenamt als äußerst gering ein. Doch er sollte sich ebenso täuschen wie Knosp selber.

In geheimer Wahl ließen viele Vereinsvertreter ihrem Frust über die offensichtlich alles andere als überzeugende Vorstandsarbeit freien Lauf. Das Ergebnis der geheimen Abstimmung war für Knosp eine schallende Ohrfeige. Letztlich fehlten dem herausforderer vom SV Gresgen nur 16 Stimmen, um den bisgerigen Amtsinhaber aus dem Amt zu hebeln.

Das überraschende Wahlergebnis zeigt aber auch, dass fast die Hälfte der südbadischen Ringer-Klubs mit der Arbeit des Vorbandsvorstandes nicht einverstanden sind.

Sichtlich angefressen reagierte Präsident Martin Knosp auf seine knappe Wiederwahl. Er warf den Vereinen vor, sie würden mit diesem Wahlergebnis seine Position beim Deutschen Ringerbund schwächen. „Hut ab vor Markus Eichin. Mit seinem bemerkenswerten Alleingang hat er einen Prozess in Gang gesetzt, der den südbadischen Ringervereinen zukünftig in die Karten spielt.

Wir werden noch ausführlich über den Verbandstag berichten.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading