Ringen „Es gilt, einige Dinge zu optimieren“

Mirko Bähr
Vorstand Ringen Timo Zimmermann (2.v.l.) stellt mit Freude das neue Trio, das die sportlichen Fäden zieht, vor: Maik Hohler (links), Nicole Oswald und Sascha Keller. Foto: Mirko Bähr

Ringen: Der TuS Adelhausen rüstet sich für neue Aufgaben in der DRB-Bundesliga.

Rheinfelden-Adelhausen - Nun ist klar: Der TuS Adelhausen startet auch in der kommenden Runde in der DRB-Bundesliga. Die Sportliche Leitung hat nun ein Trio inne, und die Trainer heißen weiterhin Florian Philipp und Bernd Reichenbach. Nach der großen Enttäuschung über das abermalige Halbfinal-Aus haben sich die Dinkelberger nur kurz geschüttelt und gehen mit neuem Schwung die anstehenden Aufgaben an.

Bei der Pressekonferenz im VIP-Raum der Heimstätte freut sich Vorstand Ringen Timo Zimmermann über die Rückkehr von Nicole Oswald, die zusammen mit Abteilungsleiter Maik Hohler und Aktivringer Sascha Keller wieder die sportlichen Fäden spinnt. Als „erfahren, zuverlässig und mit sehr viel Know-how“ bezeichnet Zimmermann das Trio. „Das sind Leute vom Fach“, fasst Zimmermann zusammen. Vorgänger Alen Kovacevic hat aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt.

Sportliche Leistung

„Allein“, macht Oswald deutlich, „ist dieser Job nicht zu stemmen. Zumindest nicht, wenn man die Trainer entlasten möchte. Da kommen gut 30 Stunden in der Woche ehrenamtlicher Arbeit zusammen.“ Neben einigem Schriftkram muss auch der Kontakt zu den Sportlern und den Vermittlern gehalten werden.

Oswald war bereits von 2010 bis 2016 in der Sportlichen Leitung aktiv. „Dann war die Luft raus, und es hat Veränderungen gebraucht“, erklärt sie. Doch diese „Herzensache“ habe sie nie so recht losgelassen. Und weil die Arbeit auch auf mehreren Schultern verteilt werde, sei die Rückkehr nunmehr Formsache gewesen. Keller stellt als Teamkapitän das Bindeglied zwischen Funktionären und Sportlern dar. Hohler sei der „Ruhepol“, der extrem gut mit Zahlen umgehen könne, so Oswald.

Trainerfrage

Kontinuität herrscht in der Ecke: Florian Philipp und Bernd Reichenbach werden auch weiterhin die Aktivteams des TuS Adelhausen coachen. Einer der beiden Trainer wird bei den Kämpfen der zweiten Mannschaft in der Regionalliga mit von der Partie sein. „Unsere jungen Ringer sollen optimal betreut werden“, so Oswald.

DRB oder DRL?

Der TuS bleibt trotz aller Querelen dem Deutschen Ringer-Bund erhalten. „Das war für mich nie ein Thema“, macht Zimmermann klar, der in diesem Zusammenhang die florierende Jugendarbeit hervorhebt. Zusammen mit Jugendleiter Axel Asal kümmern sich acht Nachwuchstrainer um rund 50 Schüler. Und gerade für die seien die vielen Eigengewächse im Bundesligateam ein enormer Ansporn. „Bei aller berechtigter Kritik: Wenn der DRB etwas erreicht hat, dann die Tatsache, dass immer mehr Eigene zum Einsatz kommen. Wir haben wieder viel mehr Adelhausener Fans in der Halle“, unterstreicht Oswald. „Wenn wir uns nicht verlieren wollen, dann müssen wir so weitermachen.“

Die konkurrierende Deutsche Ringer-Liga verfüge derweil über die weltbesten Akteure. „Da ringen zehn Ausländer, da hätten unsere Leute wie Alex Semisorow, Manuel Wolfer, Stephan Brunner, Felix Krafft oder Sascha Keller keine Chance“, macht Oswald deutlich. Aber die vielen Kids würden ja gerade zu den Eigenen aufschauen. „Das sind die Stars, ihre Vorbilder“, sagt Oswald.

Berufungsverfahren

Nichts Neues gibt es in Sachen Halbfinal-Hinkampf. Der TuS hatte Protest gegen die Wertung des Duells mit den zu spät gekommenen Burghausenern eingelegt. Eine schriftliche Berufung wurde gestern vor exakt 14 Tagen und innerhalb der Frist dem Bundesrechtsausschuss I zugestellt. Seither herrscht in diesem Fall Funkstille. „Wir werden demnächst mal ein Erinnerungsschreiben aufsetzen“, meint Zimmermann, der durch alle Instanzen gehen will. „Uns geht es um die Gerechtigkeit, darum, dass man Richtlinien nicht einfach so übergehen kann.“ Wenn der Entscheid erneut gegen den TuS ausfällt, wird der Bundesrechtsausschuss II eingeschaltet.

Zielsetzung

„Ich finde es falsch, wenn wir als Ziel das Finale ausgeben würden. Es kann in einer Saison so viel passieren. Aber klar wollen wir erfolgreich sein, und die Endrunde ist sicherlich auch realistisch“, sagt Oswald. Die kommende Saison werde nicht einfach, da es sich um das vorolympische Jahr handle und die Verbände ihre Spitzenringer nicht immer zur Verfügung stellten. „Mal schauen, wo es uns am Ende hintreibt.“ Man werde auch nicht die komplette Mannschaft umwerfen, schließlich seien die Jungs beim Publikum richtig gut angekommen. „Es gilt, einige Dinge zu optimieren.“

Abgänge

Zwei nationale Spitzenringer werden in der kommenden Runde nicht mehr das TuS-Trikot tragen. Nach vielen Jahren auf dem Dinkelberg wird Schwergewichtler Christian „Bärchen“ John nun für Erzgebirge Aue auf die Matte gehen, während sich Roland Schwarz (80 kg-Greco) ausgerechnet Wacker Burghausen angeschlossen hat.

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