Istvan Vereb schaffte gegen Michael Kaufmehl (86 Kilo, Freistil) den Ausgleich. Kaufmehl war gegen den ehemaligen Adelhausener chancenlos.
Dann wurde es auf der matte wieder hochklassig und dramatisch. Beim Kampf zwischen Michael Sava und Adelhausens Akhmed Chakaev musste der Video-Beweis herangezogen werden. Zu schnell folgten die Techniken, zu dicht das Geschehen. Als die Kampfrichter auf 11:9 für den Köllerbacher entschieden, war Chakaev kaum zu beruhigen. „Das war Betrug“, schimpfte er noch eine Stunde später.
Sascha Keller stand gegen Laszlo Szabo auf verlorenen Posten, lag bereits 0:15 zurück, als eine schwere Verletzung den Kampf jäh beendete. Keller wurde mit Verdacht auf Ellenbogenbruch in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. „Es ist seine fünfte Verletzung in diesem Jahr und sicher das Schlimmste an diesem Abend“, sagte Trainer Philipp.
Die Dramaturgie des Abends wollte es also so, dass die Entscheidung über das Weiterkommen in den letzten beiden Kämpfen (Gewichtsklassse bis 75 Kilo) fiel.
Im klassischen Stil hatte Adelhausens Routinier Konstantin Schneider viel Gewicht gemacht. Der frühere Köllerbacher Kapitän traf auf Timo Badusch, mit dem er am Olympiastützpunkt in Saarbrücken fast täglich trainiert. „Das Abtrainieren kostet Substanz, die fehlte am Ende“, sagte Schneider nach der knappen 3:4-Niederlage, „Es ist heute Abend einfach viel schiefgelaufen.“
Denn auch der letzte Kampf ging an die Hausherren. Stephan Brunner war beim 0:16 gegen Andrij Shykka technisch unterlegen. „Ich mache mir immer zu viel Druck und Shykka ist noch immer deutsche Spitze. Er hat Volldampf gerungen, da hatte ich nichts entgegenzusetzen“, so Brunner, „es ist heute einfach alles gegen uns gelaufen. Mit dem Halbfinale haben wir uns einen kleinen Traum erfüllt. Den großen haben wir verpasst.“