Ivo Angelov (61 kg-Greco) wirbelte seinen klar unterlegenen Gegner durch die Luft. Nach 1:21 Minuten war der technisch-überhöhte Erfolg gegen Valentin Seimetz Realität. Wieder war dem gegnerischen Team schon im Vorfeld klar, dass gegen den Publikumsliebling nichts zu holen ist und „opferte“ einen Akteur für die Deutsch-Quote.
Nach der 9:0-Führung nach drei Kämpfen musste der TuS ein kleines Tief überstehen. Es folgten drei Pleiten. Diesmal erwischte Michael Kaufmehl (98 kg-Freistil) einen rabenschwarzen Tag. Gegen KSV-Punktegarant Gennadig Cudinovic hatte er es natürlich schwer, aber der Gast hatte leichtes Spiel, um am Ende mit 8:1 die Oberhand zu behalten. Immerhin holte Kaufmehl in der letzten Kampfminute noch den einen Zähler, der aus einer drohenden Niederlage mit drei Teamzählern nur eine Pleite mit zwei Punkten machte.
„Wir hatten mit einem engeren Kampf gerechnet. Michael ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Aber wir werden ihn jetzt sicherlich nicht in die Pfanne hauen“, so Philipp.
Nicht Routinier Konstantin Schneider sondern Youngster Arian Güney ging in der 86 kg-Greco-Klasse für den TuS ins Rennen. Gegner Laszlo Szabo machte seine Zähler allesamt in der ersten Hälfte des Kampfes, wo er die Unerfahrenheit des Gastgebers konsequent nutzte. Aber auch Güney ließ sich nicht gehen. Im Gegenteil. Er holte noch zwei Zähler und sorgte dafür, dass Köllerbach beim 8:2 nur zwei Zähler einheimste.
„Ich war kurz weg“, ließ Alexander Semisorow wissen, der im 66 kg-Freistil-Duell gegen Vladimir Dubov nach einem heftigen Rumms auf die Matte sich erst sammeln musste. Zu spät. Nach 3:57 Minute klopfte Kampfrichter Peter Stefanov (TV Traunstein) beim Stand von 1:6 ab. Durch dieses Schulterniederlage war Köllerbach beim 8:9 wieder dran.
Mit einem wahren Feuerwerk brachte Zelimkhan Khadijev die Halle jedoch wieder zum Toben. Im 80 kg-Freistil-Kampf gegen den Letten Alberts Jurenko gab der Franzose 4:19 Minuten Vollgas, um technisch-überhöht als Sieger von der Matte zu gehen. Ihm tat das Danijel Janecic (71 kg-Greco) gleich. Auch er entwickelte „wahnsinnigen Kampfgeist“, wie Philipp betonte. Gegen Marc-Antonio von Tugginer (71 kg-Greco), wahrlich kein unbeschriebenes Blatt, holte er ein 11:0-Punktsieg. Und das, obwohl der Mann im blauen Trikot sehr passiv agierte.
Als auch Akhmed Chakaev (75 kg-Freistil), angestachelt vom Publikum, Köllerbachs Spitzenmann Andriy Shyyka mit 15:0 innerhalb von 4:19 Minuten förmlich überrollte, war klar, dass der TuS zumindest mit einem Auge in Richtung Finale schielen darf. „Vor zwei Jahren hat er gegen ihn noch 1:14 verloren, und jetzt dreht er so den Spieß um. Unglaublich“, konnte es Philipp kaum fassen.
Sascha Keller (75 kg-Greco) musste sich zum Abschluss Timo Bardusch noch deutlich mit 0:12 geschlagen geben, was jedoch nicht mehr als Ergebniskosmetik für den KSV war.
Vier TuS-Ausländer holen 15 der 16 Zähler
Mit einem 20:11-Vorsprung fährt der TuS-Tross nun am Samstag ins Saarland. Präsentieren sich die Ausländer der Dinkelberger wieder in glänzender Verfassung – in der Dinkelberghalle holten sie 15 der 16 möglichen Teampunkte –, steht dem Einzug ins Finale nichts im Weg.