Ringen Für die WKG wird’s wegen Zeh zäh

Die Oberbadische
RG-Urgestein Adrian Recorean (rechts) muss sich im Generationenduell Manuel Läufer geschlagen geben. Foto: Fotos: Hans-Jürgen Hege

Ringen Regionalliga Baden-Württemberg: RG Hausen-Zell schlägt im Derby Weitenau-Wieslet mit 20:11

46 Minuten und 37 Sekunden hat es gedauert, dann stand der Derby-Sieger in der Ringer-Regionalliga fest: Die RG Hausen-Zell gewann das überaus spannende Derby am Samstag in der Zeller Stadthalle gegen die WKG Weitenau-Wieslet vor rund 300 begeisterten Zuschauern mit 20:11. Das Ergebnis war wesentlich klarer, als der eigentliche Kampfverlauf des Nachbarschaftsduells.

Zell im Wiesental (hjh). Einen riesigen Anteil am Erfolg hatte sicher Luca Zeh. Der 56,6 Kilo schwere Freistil-Mann lag gegen Axel Graff nach vier Minuten Kampfzeit mit 1:10-Zählern fast schon aussichtslos hinten, zeigte aber enormen Kampfgeist und gab nicht auf. Der Lohn der Mühen war ein blitzsauberer Schultersieg, den Trainer und Betreuer beider Teams am Ende dann als Auslöser der WKG-Pleite ausmachten.

„Wir haben spannende Kämpfe gesehen, und hautnah erlebt, dass man auch mit einer 12:0-Führung im Rücken noch längst nicht verloren hat“, fasste der „stark beeindruckte“ Mike Mühlemann zusammen, als er die Betreuer Marc Sutter und Volker Dürr (WKG) sowie Fabian Ackermann und Sven Kiefer (RG) interviewte.

Für diese klare Führung sorgten neben Zeh auch Oliver Hassler mit einem 17:1-Punktsieg gegen Michael Herzog und Florin Gavrilla, der kampflos vier Zähler einstrich. Vor der Pause noch gelang Ivan Guidea nach etwas mehr als fünf Minuten ein überzeugender und nie gefährdeter technisch-überhöhter Punktsieg (15:0) gegen Stefan Dobri. Damit fixierte Guidea den 16:1 Pausenstand. Zuvor konnten auch die lautstarken „Bubi, Bubi“-Anfeuerungsrufe aus den Reihen der RG-Fans die 0:3-Niederlage von Adrian Recorean (Freistil, 98 Kilo) gegen Manuel Läufer nicht verhindern. Es war aber nur ein kleiner Schönheitsfehler auf der bis dahin weißen RG-Weste.

Nun begann die WKG mit ihrer Aufholjagd, die wie von Volker Dürr prognostiziert noch einmal ganz unverhofft für mehr Spannung sorgte, als den Heimfans am Mattenrand lieb gewesen sein kann. Jonas Dürr (WKG) behielt in der Gewichtsklasse bis 86 Kilo im griechisch-römischen Stil gegen Maximilian Mond mit 5:0 die Oberhand und verkürzte die Führung der RG was dann postwendend von Alexandru Solomon (Greco, 71 kg) mit einem unangefochtenen 9:2-Erfolg gegen Simon Dürr korrigiert wurde.

In Gefahr geriet die RG-Führung nicht mehr. Zu groß war der Abstand, den die Gastgeber in der ersten Hälfte des Kampfabends auf ihrem Konto verbuchten. Trotzdem: Dennis Kronenberger (80 kg-Freistil) überzeugte mit einem technisch-überhöhten Sieg (16:0) gegen Manuel Kiefer. Luca Köpfer (75 kg-Freistil), der Ex-WKG-Griffkünstler und neu in Diensten der RG, brachte gegen seinen Kontrahenten Simon Leisinger ein 4:1 in die rote Ecke.

Für die WKG, bei der man sich schon jetzt auf den Rückkampf in Steinen freut, stellte Stefan Kilchling (75 kg-Greco) den vielleicht auch ein wenig versöhnlichen Endstand von 20:11 her. Er überrollte seinen RG-Kontrahenten Patrick Sutter mit einem technisch-überhöhten 15:0-Punktsieg.

Mike Mühlemann, der die Fans „zum größten Maskenball, den Zell je erlebt hat“, begrüßte, lobte am Ende die Disziplin des Publikums, das sich anstands- und klaglos an die Corona-Regeln hielt und trotzdem jedem Menge Spaß am Mattenrand hatte.

Und er adelte Luca Zeh, in dem er „den ersten Kampf“, der wie erwähnt mit einem überraschenden Schultersieg endete, „als extrem entscheidend“ einstufte. Dem pflichtete schließlich auch Sven Kiefer bei, der die Finte, die zu Zehs Schultersieg führte, „als den schönsten Griff des Abends“ wertete und versicherte, dass er – wie die ganze RG auch – „mächtig stolz ist auf das, was den ganzen Abend über gezeigt wurde“.

Er verweis dabei auch auf das 26:8 der Zweiten gegen die zweite Mannschaft der WKG. Dabei gelang dem frisch gebackenen deutschen A-Jugend-Meister, Darius Kiefer, dem der sportliche Leiter Stefan Hauschel zu Beginn des Abends den ihm gebührenden Pokal überreichte, ein technisch-überhöhter 16:0-Erfolg nach nur etwas mehr als drei Minuten.

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