Ringen Kaum Emotionen, weil zu eindeutig

Die Oberbadische

Ringen Regionalliga-Derby: WKG Weitenau-Wieslet unterliegt mit 14:23 dem TuS Adelhausen II

So richtig Derby-Stimmung wollte am Freitagabend in der Höllsteiner Wiesentalhalle nicht aufkommen: Rund 400 Zuschauer sahen nämlich einen eindeutigen Sieger. Die Gäste des TuS Adelhausen behielten gegen die WKG Weitenau-Wieslet mit 23:14 die Oberhand und durften sich über ihren ersten Saisonsieg freuen. Auf diesen warten die Kombinierten aus dem Kleinen Wiesental nun erst einmal weiter.

Von Mirko Bähr

Steinen-Höllstein. „Als ich gesehen habe, wer da alles in die Halle kommt, wusste ich, dass es sehr schwer werden wird“, hatte WKG-Coach Kai Vögtlin bereits vor dem ersten Mattenduell in dieser Regionalliga-Begegnung eine dunkle Vorahnung.

„Wir haben diesmal von unserer Ersten profitiert“, ließ Tobias Osswald nach dem Kampfabend wissen, der die Gäste coachte und dabei wieder auf Nick Scherer und Michael Kaufmehl sowie Zsolt Berki und Ali Umparpashaev aus dem Bundesligateam zugreifen durfte. Letzterer wurde kurzfristig nominiert, weil sich Marius Quinto krank abmeldete.

Damit waren die Fronten eigentlich schon geklärt, zumal die WKG-Akteure Marcus Mickein und Simon Dürr mit Verletzungen zu kämpfen hatten und damit nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Dürr (71 kg-Greco) ließ sich denn auch schnell von Berki schultern. „Wie haben in der Pause durchgerechnet und festgestellt, dass wir am Ende keine Chance auf einen Sieg haben. Wir brauchen Simon für die wichtigen Kämpfe, die jetzt dann anstehen“, machte Vögtlin klar.

Gleich die ersten fünf Kämpfe waren glasklare Angelegenheiten, da war nichts mit Spannung und Begeisterung in der Halle. Nick Scherer (57 kg-Freistil) brauchte 3:20 Minuten, um Nico Streule mit 17:2 zu bezwingen, Felix Krafft (130 kg-Greco) zeigte einmal mehr seine Bärenkräfte, ging mit voller Kraft voraus und hatte Michael Herzog eine Sekunde vor dem Gong mit 16:1 regelrecht zermürbt.

Keine Chance hatte Luis Reiniger (61 kg-Greco) vom TuS gegen WKG-Siegringer Svetlin Shindov, der nach 1:20 Minuten technisch-überhöht mit 15:0 als Sieger von der Matte ging. Dasselbe in grün dann bei Michael Kaufmehl (98 kg-Freistil), der ungewohnter Weise gleich von Beginn an Dampf machte. Mickein konnte zuletzt aufgrund seiner Verletzung nicht trainieren und Kaufmehl nichts entgegensetzen. Nach 2:59 Minuten war das Duell beim 15:0 für den Gast bereits beendet.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir in den beiden oberen Gewichtsklassen Vierer abgeben“, stellte Vögtlin fest, der dann Zorhab Ohanians (66 kg-Freistil) 15:0-Erfolg gegen einen sich tapfer wehrenden Jörn Schubert mit ansehen durfte.

Etwas Hoffnung keimte bei den Gastgebern auf, als Jonas Dürr (86 kg-Greco) Kevin Kähny mit 7:1 besiegte, eine starke zweite Hälfte an den Tag legte und zwei Zähler einfuhr. Bruder Simon ging dann aber auf Nummer sicher, ehe Thomas Bachmann (89 kg-Freistil) ebenfalls einen Vierer abgab. Gegner Pascal Ruh war nach 4:41 Minuten Überlegenheitssieger.

Kronenberger ärgert Favorit Umparpashaev

Der bulgarische TuS-Neuzugang Umparpashaev war gegen Dennis Kronenberger (75 kg-Freistil) natürlich der haushohe Favorit. Die ersten Zähler gingen aber an den Underdog. Da wurde die Halle erstmals so richtig laut. Kronenberger musste dann zwar 14 Punkte in Folge abgeben, bot Umparpashaev aber bis zum Ende Paroli. Der baute nach fünf Minuten auch ab und Kronenberger schnappte sich nochmals einen Punkt, gab so beim 3:14 nur drei Teampunkte ab.

So richtig emotional wurde es dann im allerletzten Fight des Abends. Stefan Kilchling (75 kg-Greco) wurde früh so unglücklich am Hals getroffen, dass er nach Luft schnappte und sich erst einmal übergab. Gegner Leonard Zavarin versuchte es nach langer Pause immer wieder mit der Kopfklammer, kam aber damit nicht durch und Kilchling trotz vieler Unterbrechungen und Diskussionen immer besser in Fahrt. Er siegte nach 5:46 Minuten mit 17:2. Das allerdings war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Mit 23:14 behielt der TuS klar die Oberhand. Sehr zur Freude von Ex-WKG-Ringer Osswald: „Dieser Sieg war wichtig für das ganze Team.“ Vögtlin war nicht enttäuscht über die Pleite: „Wir müssen die Punkte gegen andere holen. Es war klar, dass Adelhausen gewinnt, wenn sie es denn unbedingt wollen. Allerdings darf ich mir die Niederlage jetzt ein Jahr anhören“, feixte Vögtlin Richtung Osswald, der schnell auf den Rückkampf verwies.

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