Ringen TuS Adelhausen

Die Oberbadische
Volle Kraft voraus: Florian Philipp und der TuS Adelhausen haben Großes vor. Foto: Grant Hubbs Foto: Die Oberbadische

Ringen

Neuer Angriff auf den Titel: Am 8. September geht der TuS Adelhausen zum Saisonstart der Bundesliga Südwest beim AC Heusweiler auf die Matte. Dort soll der erste von vielen weiteren Schritten in Richtung Meisterschaft getan werden. Das Halbfinal-Aus in Köllerbach im Januar ist noch nicht vergessen. Beim TuS bläst man nun zur erneuten Attacke. Unser Sportredakteur Mirko Bähr hat sich mit Florian Philipp vom Trainerteam unterhalten.

Zugänge: Peter Öhler (ASV Nendingen), Ibrahim Fallacara (SV Alemannia Nackenheim), Roland Schwarz (SV Johannis Nürnberg), Manuel Wolfer (RKG Freiburg 2000), Beka Bujiashvili, Balint Korpasi (beide ASV Mainz 1888), Artem Gebekov (KSV Schriesheim), Zbigniew Baranowski (KAV Mansfelder Land), Georg Harth, William Harth (beide SVG Weingarten), Ali Umarpashaev (Bulgarien).

Abgänge: Konstantin Schneider (KSV Gottmadingen), Kai Vögtlin (WKG Weitenau-Wieslet), Tizian Gottstein (SV Gresgen), Aleksandar Maksimovic (SC Kleinostheim), Sergo Ninua (KSV Allensbach), Carsten Kopp (RSV Benningen).

Rheinfelden-Adelhausen. Unfassbar. Die Blicke der Griffkünstler und Verantwortlichen gehen an jenem 13. Januar ins Leere. Soeben hat der TuS seine 16:11-Führung aus dem Hinkampf in den Sand gesetzt. Der KSV Köllerbach jubelt, hat den Rückkampf im Halbfinale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft mit 17:7 für sich entschieden und Adelhausen den schon sichergeglaubten Einzug ins Finale vermasselt. Meister wird am Ende der SV Wacker Burghausen, während man beim TuS akribisch am Kader feilt.

Frage: Herr Philipp, neue Runde, neues Glück. Zunächst blicken wir aber zurück. Was bleibt hängen von der vergangenen Saison?

Zunächst einmal, dass die Saison 2017/2018 doch mächtig geschlaucht hat. Weil wir am Ende doch bis ins Halbfinale vorstoßen konnten, mussten wir nach dem Ausscheiden und trotz der enormen Enttäuschung ohne Pause weitermachen. Es galt ja, schnell den Kader für die kommende Saison perfekt zu machen. Im Juni und Juli dann habe ich Urlaub gemacht. Nichts hören, nichts sehen...

Frage: Nun sind Sie wieder fit wie ein Ringerschuh?

Wir sind bereits wieder mittendrin. Ich freue mich wieder diebisch auf die Atmosphäre in der Halle. Auch die Arbeit mit der neuen Vorstandschaft macht sehr viel Spaß. Es gibt neue Strukturen, alle engagieren sich für den sportlichen Erfolg.

Frage: Damit sind wir schon bei der Zielsetzung für die kommende Runde.

Wer dieses Halbfinale miterlebt hat, der weiß genau, was das einzige Ziel für uns sein kann. Aber eben, am Ende ist es Sport. Ob wir es dann wirklich schaffen, hängt von vielen Faktoren ab. Es muss einfach alles stimmen. Vielleicht hat in der vergangen Runde ja nicht alles zu 100 Prozent gestimmt. Wichtig ist nämlich der Wohlfühlfaktor, stimmt dieser, dann ist alles möglich.

Frage: Der Wohlfühlfaktor ist das eine, ein breiter Kader mit starken Ringern das andere. Wie zufrieden sind Sie mit der Zusammensetzung?

Sehr sogar. Ich würde sogar sagen, dass alle unsere Wünsche erfüllt wurden. Das ist optimal. Aber wie ich es immer schon gebetsmühlenartig predige: alle Jungs müssen gesund bleiben. Es ist das alte Lied.

Frage: Das alte Lied, dass aber im Halbfinale gegen Köllerbach wieder angestimmt werden musste.

Unglaublich. Alexander Semisorow bricht sich im Hinkampf das Jochbein, dann verletzt sich auch noch Sascha Keller schwer an der Schulter und am Ellenbogen. Wären wir doch irgendwie ins Finale eingezogen, ich wüsste bis heute nicht, wie wir aufgestellt hätten, um eine Chance zu haben. Natürlich, auch die anderen Teams hatten mit Verletzten zu kämpfen, aber wir wurden einmal mehr schwer getroffen. So etwas kann man eben nicht oder nur bedingt beeinflussen. Gerade die Spitzenathleten sind international bei Wettkämpfen im Einsatz, dazu kommt deren individuelle Trainingssteuerung.

Frage: Wie geht es Sascha Keller eigentlich?

Er befindet sich wieder voll im Training, der macht wie verrückt. Wahnsinn. Er hat die Vorbereitung mitgemacht. Jetzt warten wir mal ab, wie sich das weiterentwickelt. Nach der schweren Verletzung im Januar, habe ich ihn im Krankenhaus besucht und ihm die Lizenz in die Schublade gesteckt. Da hatte ich Angst, dass ich eine auf die Nase bekomme. Noch hat er sie nicht unterschrieben...

Frage: Unterschrieben haben aber etliche Neue. Auf wen freuen Sie sich am meisten.

Das ist schwierig zu sagen. Wir sind von allen Zuzügen überzeugt. Aber auf Peter Öhler freue mich schon besonders. Er ist ein absoluter Leistungsträger, einer, der Verantwortung übernimmt, ein echter Publikumsliebling.

Frage: Und wie sind die Eigengewächse drauf?

Felix Krafft ordnet dem Ringen alles unter. Er nimmt seinen Urlaub für Lehrgänge und hat sich bravourös weiterentwickelt. Immerhin ist er Deutscher Vizemeister geworden. Auch Stephan Brunner ist ein wertvoller Mann.

Frage: Auch wegen des neuen Punktesystems?

Darauf mussten wir bei der Zusammenstellung achten. Je erfolgreicher, desto höher die Punktzahl eines Ringers. 28 darf man insgesamt pro Kampf haben. Ich finde es nicht gut. Man wollte damit einen fairen Wettbewerb. Jetzt wird das Niveau schwächer, obwohl meiner Meinung nach ja in der Bundesliga die Besten der Besten zu sehen sein sollten. Und die Vereine mit vielen Sponsoren und Gönnern hatten es auch diesmal wieder einfacher. Ob man sich mit dieser Regelung einen Gefallen tut? Zumal ja auch viele Nachwuchsringer, die nun sehr wichtig werden, einfach noch nicht soweit sind.

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