Ringen Voller Elan hinein ins große Abenteuer

Die Oberbadische

Ringen Bundesliga: Die RG Hausen-Zell geht bestens vorbereitet als Underdog ins Rennen

Das Schweiß tropft von der Stirn, die Sonne brennt vom Himmel. Es ist heiß - und staubig. Die Ringer der RG Hausen-Zell sind in ihrem Element. Sie meckern nicht, sie kämpfen verbissen. Bei einem Sponsor, der im Tief- und Straßenbau zuhause ist, wird unermüdlich Dreck geschaufelt, mit einem Vorschlaghammer auf Baumaterial gedroschen, Metallgitterboxen über den Boden gezogen.

Von Mirko Bähr

Zell im Wiesental. Das traditionelle wie legendäre RG-Outdoor-Fitnesstraining unter der Leitung von Jörg Schwald ist Teil der Vorbereitung auf ein echtes Abenteuer. Das Abenteuer Bundesliga.

Das Trainerduo mit dem engagierten und voller Vorfreude ausgestatteten Florian Hassler und dem nimmermüden RG-Urgestein Adrian Recorean, der bei den rumänischen Meisterschaften wieder mal als Zweiter aufhorchen ließ, ist sich sicher: „Die Jungs sind gut drauf.“ Im Training wird voll mitgezogen.

Wenige Wochen vor dem Start in die Mannschaftsrunde wird nun der letzte Schliff geholt. Und zwar auf der Matte. Vorbereitungsturniere stehen auf dem Programm, aber auch ein gemeinsames Trainingslager auf dem Herzogenhorn mit dem Ring-Sport-Club Inzing aus Tirol. Bestens vorbereitet will man den Auftakt in der Beletage am 8. September zuhause gegen den ASV Hüttigweiler bestreiten.

Ein Gegner, der die gleiche Kragenweite besitzt und wie die RG im Vorfeld eher in der hinteren Tabellenhälfte angesiedelt wird. Für die Griffkünstler aus der Schwanenstadt geht es in Jahr eins nach dem Aufstieg natürlich um den Klassenerhalt. Das ist die Zielsetzung. „Wir haben doch nichts zu verlieren, können ganz ohne Druck diese Saison angehen“, lässt Hassler wissen. Er ist locker.

Und voller Vorfreude. Jedoch eine andere als sonst, gibt er zu. „Wahrscheinlich wegen der neuen Gegner, des neuen Umfelds“, sagt er, der 2009 noch als Sportler dabei war, als die RG schon einmal im Oberhaus angeklopft hatte. Nach einem Jahr ging es aber sang- und klanglos wieder runter. Die Unterschiede, vor allem in finanzieller Art und damit auch der Kader-Qualität, war enorm.

Das neue Punktesystem, so haben es sich die Verantwortlichen des Deutschen Ringer-Bundes ausgemalt, soll solche riesigen Unterschiede innerhalb der Bundesligateams eindämmen. Je erfolgreicher der Ringer, desto mehr Punkte bekommt er aufgebrummt. Am Ende darf jeder Verein pro Wettkampf höchstes 28 Zähler auf dem Bogen notiert haben. „Das ist für alle neu, alle sind gespannt, uns kann diese Regelung vielleicht entgegenkommen.“

Hassler ist realistisch genug, um zu wissen, dass alles passen muss, will man am Ende nicht als Schlusslicht ins Ziel kommen. „Keine Ausfälle“, das ist sein größter Wunsch. Geht dieser in Erfüllung, dann müssen andere Vereine erst einmal die RG besiegen. „Wir wollen den einen oder anderen Gegner schon ärgern“, sagt Hassler. Hüttigweiler, Hausweiler, Riegelsberg und Urloffen seien in einem Atemzug mit der RG zu nennen. „Da sind wir beileibe nicht totaler Außenseiter.“ Das gestalte sich im Oberrhein-Derby dann gegen Adelhausen schon ganz anders. „Was für ein Kader“, schnalzt Hassler mit der Zunge.

Wo sich die RG allerdings ganz und gar nicht verstecken muss, ist im Bereich des Marketings. Die Verantwortlichen sprudeln nur so vor Ideen, den Ringkampfsport dem breiten Publikum schmackhaft zu machen. Die Zuschauer sollen bei den Heimkämpfen voll auf ihre Kosten kommen. „Da wird eine Menge auf die Beine gestellt“, zieht Hassler den Hut.

„Ich freue mich drauf“, kann es Hassler kaum noch erwarten. „Alle sind heiß drauf“, weiß er. Auch sein Bruderherz: Oliver Hassler ist wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. „Das ist doch klasse“, findet sein Trainer. Gespannt ist dieser auch auf Florian Neumaier. Gerade diese beiden Zuzüge hätten im Umfeld des Vereins doch für Anerkennung gesorgt. Und dafür, dass der eine oder andere RG-Sympathisant nun wieder den Weg in die Stadthalle finden wolle.

Recorean darf künftig zudem auf seine rumänischen Landsleute Virgil Munteanu und Rares-Daniel Chintoan zurückgreifen, die erst kürzlich in ihrer Gewichtsklasse in der Heimat die Titel absahnten.

Zugänge: Oliver Hassler (SV Triberg), Florian Neumaier (KSV Tennenbronn), Virgil Munteanu (SV Wacker Burghausen), Rares Chintoan, Vladislav Wagner, Simon Günter (alle SV Triberg), Ivan Guidea (KSV Ispringen), Jonas Vogt (WKG Weitenau-Wieslet)

Abgänge: Maximilian Mond (KSV Tennenbronn), Eric Ritter (RKG Reilingen/Hockenheim).

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading