Ringen „Warmer Händedruck reicht nicht mehr“

Die Oberbadische
Dirk Pfunder Foto: Uli Nodler Foto: Die Oberbadische

Ringen Interview mit Dirk Pfunder über den Stellenwert des Sponsorings bei der WKG Weitenau-Wieslet

Der Ringkampfsport ist in unserer Region fraglos die mit Abstand erfolgreichste Sportart. Mit dem TuS Adelhausen und der RG Hausen-Zell starten zwei Oberrhein-Klubs in der Bundesliga, der Beletage des deutschen Mannschaftsringens. In der zweithöchsten Klasse, der Regionalliga Baden-Württemberg, kämpfen die WKG Weitenau-Wieslet und der TuS Adelhausen II um Meriten.

Weitenau-Wieslet. Keine Frage: Das Teamringen im südwestlichsten Zipfel der Republik genießt auf nationaler Ebene einen hervorragenden Ruf. Wie sind diese herausragenden Leistungen möglich? Unser Redakteur Uli Nodler sprach mit Dirk Pfunder von der WKG Weitenau-Wieslet über die erforderlichen Mechanismen im Verein, um auch überregional aufzutrumpfen. Pfunder, ein erfolgreicher Geschäftsmann auf dem Gebiet der Glas- und Gebäudereinigung, zeichnet im Klub aus dem Kleinen Wiesental für das Sponsoring verantwortlich.

Frage: Herr Pfunder, Hand aufs Herz: Ist der Leistungssport Ringen eigentlich ohne die Unterstützung von Werbepartnern auf diesem hohen Niveau noch möglich?

Was heißt hier auf diesem hohen Niveau. Ohne fremde Unterstützung würde heute im Ringen selbst auf Bezirksebene nicht mehr viel gehen. Und schon gar nicht in der Bundes- oder Regionalliga. Die Zugehörigkeit zu diesen Ligen auf Bundes- und Landesebene kostet richtig Geld. Der Verein muss eine Menge für die Logistik, die Infrastruktur und Verbandsabgaben berappen. Natürlich kosten auch Trainer und Ringer Geld. Ein warmer Händedruck reicht da schon lange nicht mehr. Deshalb sind wir unendlich dankbar, dass es Unternehmen in der Region gibt, die unseren Verein großzügig unterstützen. Ohne sie wäre es für die WKG unmöglich, so weit oben mitzuringen.

Frage: Ihre Ausführungen machen deutlich, dass heute Sponsoring existenziell wichtig für Ihren Verein ist. Ein Klub ist aber auch auf ehrenamtliche Mitarbeit und eine funktionierende Jugendarbeit angewiesen. Wie sieht’s da bei der WKG Weitenau-Wieslet aus?

Ganz recht, auch diese beiden Eckpfeiler haben bei uns natürlich überragende Priorität. Ich freue mich sehr darüber, dass es bei uns viele Ehrenamtliche gibt, die die Ärmel hochkrempeln und anpacken. Aber auch die passiven Mitglieder leisten einen nicht unerheblichen Beitrag zur Erfolgsgeschichte der WKG. Das ist Fakt. Stolz bin ich natürlich auch auf unsere Nachwuchsarbeit. In den zurückliegenden Jahrzehnten glänzten unsere Nachwuchsmannschaften durch Erfolge in der Südbadischen Jugend-Verbandsliga. Dort wollen wir mit unserer Jugend auch wieder hin.

Frage: Apropos Jugendarbeit. Die dürfte auch nicht gerade billig sein. Welchen Anteil verschlingt sie am Gesamtbudget in Ihrem Verein?

In der Tat, auch die Nachwuchsarbeit kostet uns viel Geld. Ich schätze, dass es sich bei uns auf 20 bis 30 Prozent am Gesamtbudget beläuft. Dieses Geld ist bei uns aber bestens angelegt. Das haben die Erfolge unserer Jugendlichen auf Verbands- und nationaler Ebene auch eindrucksvoll bewiesen.

Frage: Zurück zu den Sponsoren. Auf sie kann sich die WKG schon seit vielen Jahren verlassen. Warum?

Unsere Sponsoren haben den Ringersport als attraktive Marketingmöglichkeit entdeckt. Und mit der WKG Weitenau-Wieslet steht den Förderern ein interessanter Partner zur Verfügung, weil bei jedem Heimkampf weit über 400 Fans mitfiebern und so auch optisch unsere Werbeträger kennenlernen. Natürlich helfen uns auch die Medien, die umfangreich über die Kämpfe berichten.

Frage: Nun, eine sportliche Frage zum Abschluss: Wie wird sich die WKG Weitenau-Wieslet in der aktuellen Regionalliga-Saison schlagen?

Ich bin da zuversichtlich und hoffe, dass wir ähnlich gut abschneiden werden wie in der vergangenen Saison. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte wäre großartig.

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