Ringen WKG mit erfolgreicher Aufholjagd

Die Oberbadische
Stefan Kilchling hat seinen Gegner im Griff und gibt sechs Minuten Vollgas. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Ringen Regionalliga: Weitenau-Wieslet liegt 8:13 zurück gegen Hofstetten und dreht den Kampf (14:13)

Ringt die WKG Weitenau-Wieslet vor den eigenen Fans, dann ist Spektakel garantiert. So auch bei der Heimpremiere in dieser Regionalliga-Saison gegen den KSV Hofstetten. Die Hausherren machten nach einer begeisternden Aufholjagd aus einem 8:13 in den letzten beiden Duellen des Abends ein 14:13. Stefan Kilchling gab Vollgas und wurde zum Matchwinner.

Von Mirko Bähr

Steinen-Höllstein. Die Stimmung wurde immer besser, als sich Dennis Kronenberger und Kilchling aufmachten, den Spieß doch noch umzudrehen. Die beiden Weltergewichtler zeigten wieder einmal, dass die WKG erst geschlagen ist, wenn rein rechnerisch gar nichts mehr zu machen ist.

Mit der Unterstützung der „Roddys“ und vieler anderer Fans in der Wiesentalhalle behielt der Freistil-Mann in der 75 Kilo-Klasse die Ruhe, als er zur Pause mit 0:2 im Hintertreffen lag. „Das war bis dahin zu definitiv“, befand David Muller vom Trainerteam. In der zweiten Hälfte übernahm Kronenberger dann aber das Kommando, machte selbst die Aktionen und holte am Ende mit dem 6:2 gegen Florian Wölfle zwei Teamzähler in die Rote Ecke.

Somit war beim 10:13 vor dem letzten Kampf des Abends klar, dass Kilchling drei Mannschaftspunkte benötigt, um immerhin das Remis klar zu machen. „Sechs Minuten vorwärts, sechs Minuten Tempo“, bilanzierte Muller strahlend. Und ja, Kilchling machte von Beginn an Druck. Jan Allgaier konnte im 75 kg-Greco-Duell der Offensivpower nichts entgegensetzen.

Kilchling machte Punkt für Punkt, während der Gast immer mehr abbaute. „Ich bin topfit, habe mich gut vorbereitet“, freute sich der Matchwinner, der 27 Sekunden vor dem Schlussgong den viel umjubelten 15. Punkt perfekt machte. „Dennis hat so ein Ding rausgehauen, dann fehlen nur noch paar Zähler, ist doch klar, dass die Motivation da steigt. Und mit dem Publikum im Rücken gibt man gerade nochmals zehn Prozent mehr“, stellte Siegringer Kilchling zufrieden fest.

Hofstettens Ecke beschwerte sich bei Kampfrichter Joachim Wioska, da ihrer Meinung nach die Ringer bei der letzten Aktion bei Aktionsbeginn nicht mittig auf der Matte standen. Da war die Enttäuschung natürlich groß. Ihr Mann war schlicht stehend k.o., hätte den einen Zähler in den verbleibenden Sekunden sicher nicht verhindern können.

„Ich habe in der Pause gesagt, dass wir vier Siege holen. Ich kenne ja meine Jungs“, grinste WKG-Coach Kai Vögtlin. Jonas Dürr (86 kg-Greco) machte beim 2:1 gegen Fabian Hofer den Anfang, dann legte Bruder Simon (71 kg-Greco) nach, wobei er kurz vor dem Gong noch eine Vierer-Wertung einstecken musste. Statt drei Teamzählern brachte er beim 13:8-Erfolg nur zwei in die Ecke. Der Rest ist bekannt.

Vor der Pause ging der taktische Schachzug, das Fliegengewicht leer laufen zu lassen auf. Gegen Mehmed Mehmed wäre kein Kraut gewachsen. Weil Michael Herzog (130 kg-Greco) gegen Junioren-Vizeweltmeister Patrick Neumaier nach 4:15 Minuten eine technisch-überhöhte Pleite (2:17) einstecken musste und Svetlin Shindov (61 kg-Greco) im Duell auf Augenhöhe gegen Stefan Grigorov mit 1:3 unterlag, führte der KSV nach drei Duellen klar mit 9:0.

Marcus Mickein (98 kg-Freistil) brachte beim 7:5 gegen Julian Neumaier (Vögtlin: „Das kann er einfacher haben.“) den ersten Zähler nach Hause, Zorhab Ohanian (66 kg-Freistil) legte nach und sorgte mit seinem Schultersieg für den 5:9-Rückstand zur Pause.

Kurioses im Mickein-Kampf: Da versagte die Trillerpfeife Wioskas ihren Dienst. Nichts kam raus, so fest er auch rein blies. Muller sprintete in die Kabine und versorgte den Kampfrichter unter dem Jubel der 280 Fans in der Halle mit einer neuen.

Dicke Backen machten im Anschluss nur noch die Gäste, die einen deutlichen Vorsprung nicht nach Hause brachten und mit einer Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten mussten.

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