Ringen Zukunft beginnt am Rasthof

Die Oberbadische
Kein Zeit, um sich zurückzulehnen: Die TuS-Trainer Florian Philipp (r.) und Bernd Reichenbach basteln am Kader. Foto: Bähr Foto: Die Oberbadische

Ringen TuS Adelhausen: Intensive Planungen nach dem Aus / Kader steht soweit

Die Tränen sind getrocknet: Die Enttäuschung über das Ausscheiden in der Vorschlussrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft ist verfolgen. Ein Grund dafür sind die intensiven Planungen für die neue Runde im deutschen Ringer-Oberhaus. „Damit haben wir quasi gleich im Bus losgelegt, so fiel man erst gar nicht in ein Loch“, macht Florian Philipp vom Trainerstab des TuS Adelhausen klar. Den Titel indes bejubelten andere.

Von Mirko Bähr

Rheinfelden-Adelhausen. Die Griffkünstler des SV Wacker Burghausen nämlich, die ihren großen Vorsprung aus dem Hinkampf beim KSV Köllerbach im Gegensatz zu den Dinkelbergern verteidigen konnten. Nach dem 18:6 im Hinkampf verschmerzten die Bayern die 12:14-Pleite im Saarland locker. Mit dabei, wenn auch nur zuhause auf der Couch per Livestream, war Philipp. „In aller Ruhe habe ich mir das angeschaut. Mir war klar, dass es nahezu unmöglich ist, zwölf Zähler herzugeben“, meint er. Die Köllerbacher Aufholjagd gegen den TuS, als der KSV neun Punkte gutmachte und am Ende mit zehn Zählern Differenz Adelhausen in ein tiefes Tal der Fassungslosigkeit stürzte, seien eine „Ausnahmeleistung“ gewesen. „Dafür gebührt Köllerbach Respekt.“

Die deutsche Meisterschaft ist nach 53 Jahren erstmalig wieder nach Bayern gegangen, für Burghausen war es der erste Titel der Vereinshistorie. Der hätte auch dem TuS gut zu Gesicht gestanden. „Wir haben die Möglichkeit gehabt, Deutscher Meister zu werden. Wir waren mit den anderen Halbfinal-Teilnehmern auf Augenhöhe. Am Ende haben dann eben Nuancen entschieden“, lässt der TuS-Coach wissen. „Burghausen hat es verdient, da gibt es nichts.“

Nach dem ebenso unglücklichen wie unerwarteten Aus blieb den Verantwortlichen keine Zeit, um sich zu vergraben, die Jalousien runterzulassen und bewaffnet mit einer Turnierpackung Taschentücher die Krise zu schieben. „Nahtlos sind wir in die Zukunftsplanung übergangenen“ erklärt Philipp. Schon auf der Rückfahrt unterschrieb Nick Scherer noch mit Tränen in den Augen auf dem Rasthof an der Autobahn den neuen Vertrag. „Wir haben eine homogene Truppe, alle Jungs sind charakterstark“, lobt Philipp. „Alle sind nun angestachelt, niemand will das so stehen lassen.“

Das Team bleibt größtenteils zusammen

Das Signal ist eindeutig. „Die Mannschaft bleibt zusammen“, freut sich der Trainer. Fakt ist, dass Marcel Ewald seine Ringerstiefel an den Nagel gehängt hat. Bei den meisten seiner Ex-Teamkollegen ist die Tinte jedoch schon trocken, nur bei wenigen Cracks fehlt noch die Unterschrift. „Da gibt es aber schon den Handschlag, und der zählt bei uns.“ Die eigenen Ringer, denen in der kommenden Saison mit der Einführung des neuen Punktesystems eine durchaus entscheidende Rolle zukommt, haben auch nicht gezögert.

Stephan Brunner, Felix Krafft, Jörn Schubert oder auch Johannes Vögele sind dann ebenso mit von der Partie, wie Alex Semisorow, Michael Kaufmehl oder auch Christian „Bärchen“ John. Aber auch Publikumsliebling Ivo Angelov wird weiterhin für die Dinkelberger auf die Matte gehen. „Wir sind gut gerüstet“, findet Philipp.

Nun gehe es noch an den Feinschliff. In zwei, drei Gewichtsklassen wolle man noch einen „Back-up“ an Land ziehen, um dem Kader die nötige Breite zu geben. Auf Sascha Keller muss der TuS Adelhausen zunächst einmal aber verzichten. „Tragisch“, nennt das Philipp.

Der ebenso sympathische wie willensstarke TuS-Akteur zog sich im Halbfinal-Rückkampf einen „Totalschaden“ in Schulter und Ellenbogen zu. „Da war alles kaputt“, schaudert es Philipp immer noch. „Er hatte schon ein ganz hartes Jahr, hat sich nach Verletzungen immer wieder zurückgekämpft und in den Dienst der Mannschaft gestellt.“

Nach der Operation gelte es nun erst einmal, dass Keller wieder gesund werde, um seiner Arbeit nachzugehen. Das Ringen steht da weit hinten an. „Eine Lizenz für ihn liegt in der Schublade. Er ist dabei, wenn er irgendwann einmal wieder zurückkehren kann“, macht Philipp klar.

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