Roche Basel Mehr Umsatz in Pharmasparte

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Roche setzt für sein weiteres Wachstum unter anderem auf Medikamente gegen Fettleibigkeit. Foto: Kanton Basel-Stadt/Sabine Schneeberger

Roche bleibt auch nach neun Monaten auf dem Wachstumspfad. Für das Gesamtjahr sieht sich der Basler Konzern damit auf gutem Weg, die eigene Zielsetzung zu erreichen.

Nach und nach gelingt es dem Pharmakonzern, die schwierigen Jahre hinter sich zu lassen, als Nachahmerprodukte und die weggefallenen Covid-19-Umsätze das Wachstum überschatteten. Deutliche Spuren hätten die Corona-Folgen letztmals im ersten Quartal 2024 hinterlassen, sagt CEO Thomas Schinecker nach Vorlage der 9-Monats-Zahlen im Gespräch mit Analysten. „Im zweiten und dritten Quartal waren sie kaum noch sichtbar.“

Auch in puncto Umsatzerosion durch Biosimilars hat Roche dem CEO nach das Gröbste überstanden und die Lage stabilisiert sich nun. Zur Erinnerung: Nachahmerprodukte für die altgedienten Blockbuster Avastin, Herceptin und Mabthera haben den Konzern in den vergangenen Jahren Milliarden an Umsätzen gekostet.

Nach 9 Monaten auf Kurs

Dank neuerer Zulassungen sind diese Effekte aber mittlerweile mehr als ausgeglichen. Das bestätigen denn auch die am Mittwoch vorgelegten Zahlen. So setzte der Pharmakonzern in den ersten neun Monaten annähernd 45 Milliarden Franken um, ein Plus von zwei Prozent. Zu konstanten Wechselkursen sind die Verkäufe gar um sechs Prozent gestiegen. Dabei habe Roche von einer hohen Nachfrage sowohl nach seinen Medikamenten als auch nach seinen Diagnostika profitiert, heißt es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch.

Die größere Pharmasparte steuerte Umsätze von 34,3 Milliarden Franken bei (plus drei Prozent). Getragen wurde die Entwicklung von einer guten Nachfrage nach Medikamenten wie dem Augenpräparat Vabysmo, Phesgo (Brustkrebs), Ocrevus (multiple Sklerose), Hemlibra (Hämophilie) und Polivy (Blutkrebs). Zusammen erzielten diese fünf Medikamente Verkäufe in Höhe von 13,2 Milliarden Franken, was einem Plus von 2,7 Milliarden Franken gegenüber der Vorjahresperiode entspreche, heißt es in der Mitteilung weiter.

Mit seinen Diagnostika setzte Roche 10,7 Milliarden um und damit so viel wie im Vorjahreszeitraum. Hier verbuchte Roche eine gute Nachfrage etwa nach seinen immundiagnostischen Produkten, wozu beispielsweise Herz-, Onkologie- und Schilddrüsentests zählen. Weitere Impulse kamen laut Roche von Lösungen für die Pathologie und die Molekulardiagnostik. Während der Corona-Pandemie hatte Roche vor allem mit der Diagnostik-Sparte stark von der Nachfrage nach Tests profitiert und einen entsprechend starkes Geschäft verbucht. Mit dem Ende der Pandemie sind diese Umsatzzahlen klar gefallen. Gewinnzahlen legt Roche nach neun Monaten traditionell nicht vor.

Fokus auf Hoffnungsträger

Für das Gesamtjahr hat Schinecker die bisherige Prognose bestätigt, wonach der Konzern weiter wachsen soll. Dabei soll der Gewinn etwas stärker zulegen als der Umsatz. Wie immer ist die Gruppe bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen. Auch sonst geht der CEO davon aus, dass Innovation das weitere Wachstum stützen werde. Mit einem Jahresumsatz von etwa 60 Milliarden Franken haben die Basler mittlerweile eine Größe erreicht, bei der weiteres Wachstum durchaus schwerer werden kann, lautete unlängst die Sorge einiger Analysten. Der CEO sieht den Konzern gut aufgestellt, weiteres Wachstum aus der Pipeline zu generieren.

Immerhin habe Roche seine Pipeline in den vergangenen anderthalb Jahren verschlankt, um sich vor allem auf die aussichtsreichsten Projekte zu konzentrieren. Hierzu zählen die Schlankmacher, die der Konzern vergangenes Jahr im Zuge der Übernahme von Carmot erworben hat. „Wir treiben die Projekte mit Hochdruck voran“, bestätigt Schinecker.

„Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir die Präparate klar vor Ende dieser Dekade auf den Markt bringen“, sagte er während der Konferenz. Vorausgesetzt, dass sich die Kandidaten in zulassungsrelevanten Studien als wirksam erweisen. Dieser Test steht noch aus. Weitere Daten stellte der CEO für das kommende Jahr in Aussicht. Mit Blick auf die Nebenwirkungen, an denen sich der Markt zuletzt gestoßen hatte, sagte der CEO, diese seien bei den Roche-Mitteln nicht schlimmer als bei anderen und zudem über die Dosierung steuerbar.

Um sich auch künftig nicht mit den weniger erfolgreichen Projekten zu verzetteln, hatte Roche angekündigt, die Projekte an klar bestimmten Kriterien zu messen. Dies soll die Erfolgsquote und damit auch die Geschäftszahlen steigern.

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