Rümmingen Die richtigen Entscheidungen treffen

Weiler Zeitung
Ein Wachstum mit Augenmaß wünscht man sich im zum Teil noch dörflich geprägten Rümmingen. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Ein klares Ja zur Charta aus Rümmingen / Raumkonzept Kandertal als Chance, zu gestalten 

Zwei Jahre wurde diskutiert und beraten. Viele Büros waren an der Erstellung beteiligt. Herausgekommen ist ein 106 Seiten starkes Papier: das Raumkonzept Kandertal 2040. Nun war es an den Rümmingern über die dazugehörige Charta abzustimmen. Zuvor warb nicht nur Bürgermeisterin Daniela Meier im Gemeinderat erfolgreich um Zustimmung.

Von Alexandra Günzschel

Rümmingen. In dem Entwicklungskonzept für das Kandertal wurden die Themen Verkehr, Siedlung und Grünflächenentwicklung aufeinander abgestimmt betrachtet. Ziel ist nun ein koordiniertes Vorgehen der beteiligten Kommunen bei der Umsetzung der künftigen flächen- und infrastrukturrelevanten Entwicklungen.

„Warum machen wir das überhaupt?“, fragte Meier wohl auch vor dem Hintergrund heftiger Kritik am Raumkonzept in anderen Kandertalgemeinden. Die Antwort gab sie selbst: „Es ist eine Chance, die Entwicklung im Kandertal aktiv zu gestalten, zu agieren statt nur zu reagieren.“ Meier sprach von einem spürbaren Siedlungsdruck im Kandertal. „Wir leben in einer schönen Region, die wir erhalten wollen“, führte sie weiter aus. Ein bauliches Zusammenwachsen sei nicht erwünscht.

Die Bürgermeisterin lobte das Entwicklungskonzept, räumte aber auch ein, dass es Spielraum für Interpretationen lässt. So sei zum Beispiel nicht ganz klar, was genau mit qualitativ hochwertigem Wachstum gemeint sei.

Es handele sich bei dem Papier jedoch nur um einen Handlungsleitfaden ohne rechtliche Bindung. Allerdings sollten sich daraus schon konkrete Maßnahmen ergeben, fand Meier. Sie warb dafür, den Prozess, der ohnehin auf die Gemeinden zukäme, aktiv zu gestalten. Aufgabe sei es nun, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Ziele für das Tal gemeinsam zu verfolgen.

Positive Stimmen auch aus dem Gemeinderat

Klar zur Charta bekannte sich auch Gemeinderätin Natalie Corsten. „Das Bevölkerungswachstum hört nicht am Ortsrand auf. Wir haben hier eine Chance zur Mitwirkung“, betonte sie. Zwar mögen die Angaben zur angestrebten Dichte bei der Wohnbebauung erst einmal erschrecken. Dies sei aber die einzige Möglichkeit, Bevölkerungswachstum ohne großen Flächenverbrauch aufzufangen.

Auch Rümmingen habe beim Verkehr eine hohe Last zu tragen, warb Corsten für ein partnerschaftliches Miteinander und mehr Kompromissbereitschaft unter den Nachbargemeinden.

Voll des Lobes für das Raumkonzept Kandertal und die dazugehörige Charta war auch Gemeinderätin Henriette Benner-Boll. Es sei klasse, was nach einem langen Prozess da auf den Punkt gebracht wurde, sagte sie. „Es ist gut, dass wir diesen Weg zusammen gegangen sind und wichtig, dass wir ihn weiter zusammen gehen.“

Auch Gemeinderat Steffen Aenis sprach sich ausdrücklich für das Kandertäler Entwicklungskonzept aus, obwohl er zunächst skeptisch war, ob der Fokus auf Naherholungsgebiete zu sehr auf Kosten landwirtschaftlicher Flächen geht. Aenis verwies jedoch auf den Beteiligungsprozess, in den auch die Gemeinderäte einbezogen waren. „Ich trage das mit“, erklärte er auch deshalb.

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