Rümmingen Ein Konzept für die Integration

Weiler Zeitung
Integrationsmanager Philipp Lotter und Integrationsbeauftragte Andrea Kühne werden künftig für die Umsetzung vieler der genannten Ziele verantwortlich zeichnen. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Gremium stimmt erarbeiteten Grundsätzen und dem Maßnahmenkatalog zu

Der Gemeinderat Rümmingen hat dem Integrationskonzept des Gemeindeverwaltungsverbands einstimmig zugestimmt. „Integration ist eine wichtige und herausfordernde Aufgabe. Es ist eine tolle Arbeit geleistet worden, vor allem von denjenigen, die das Konzept erstellt haben“, sagte Bürgermeisterin Daniela Meier.

Von Daniela Buch

Rümmingen. Das Integrationskonzept wurde vom Gemeindeverwaltungsverband unter Einbeziehung aller Bevölkerungsgruppen erarbeitet. Es wurden Leitsätze, Handlungsfelder und Maßnahmen für ein wertschätzendes Zusammenleben und ein Gelingen der Integration formuliert, die nun im Zusammenspiel von Politik, bürgerschaftlichem Engagement und Zivilgesellschaft schrittweise umgesetzt und gelebt werden sollen.

Hauptamtsleiter Dominik Kiesewetter, Integrationsmanager Philipp Lotter und Integrationsbeauftragte Andrea Kühne stellten das Konzept in der öffentlichen Sitzung am Montagabend vor. „Wir ziehen den Personenkreis für die Integration weiter, und meinen nicht nur Geflüchtete, sondern generell Menschen, die zuziehen“, erklärte Kiesewetter. Die Umsetzung der erarbeiteten Ziele und Maßnahmen obliegt Andrea Kühne nach einer Prioritätenliste und in Abstimmung mit den Verbandsgemeinden und weiteren Beteiligten.

Als Idee steht außerdem die Bildung eines Beirats mit Flüchtlingen aus den einzelnen Herkunftsländern im Raum. Eine Sprechstunde für Flüchtlinge ist in Rümmingen donnerstags von 8 bis 10 Uhr im Rathaus geplant.

Im Gemeindeverwaltungsverband leben derzeit 140 Flüchtlinge. Seit April 2016 sind 23 Personen, vorwiegend aus Syrien, dem Irak und der Türkei, nach Rümmingen gezogen. Aktuell leben 14 Flüchtlinge in den Unterkünften der Gemeinde.

Der bisherige Prozess mit Begleitgruppe und Workshops sei allein aus zwei Gründen bereits als Gewinn einzustufen, meinte Kiesewetter. Zum einen konnten sich die Helferkreise miteinander verknüpfen, zum anderen sei es gelungen, auch Geflüchtete selbst für die Mitarbeit zu gewinnen. „Es wird natürlich immer auch Menschen geben, die sich nicht integrieren wollen, das ist wie bei uns. Diese Menschen wird man nicht erreichen, egal was man tut“, sagte er.

Zu den Leitzielen des Integrationskonzepts gehören ein toleranter Umgang mit kultureller Vielfalt sowie die Stärkung von Werten und der Abbau von Vorurteilen durch Austausch, Bildung, Aufklärung und gleichberechtigte Begegnung. Interkulturalität wird als Potenzial und Bereicherung ansehen. Jede Art von Diskriminierung wird abgelehnt. Die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in allen Bereichen soll gefördert werden. Integration wird als wechselseitiger Prozess gesehen. Von Zugewanderten wird die Bereitschaft erwartet, Angebote wahrzunehmen. Die Einhaltung der demokratischen Grundordnung und deren Gesetze wird vorausgesetzt.

Das Integrationskonzept umfasst fünf Handlungsfelder:

Sprache und Bildung: Erleichterung des Zugangs zu Sprachkursen, Möglichkeiten zur Begegnung, Kindergarten und Schule als Plattform für das Kennenlernen anderer Kulturen, Sprachförderangebote in der Ganztagsschule, Förderung der Einrichtung von Förderklassen und Vorbereitungsklassen.

Integration in den Arbeitsmarkt: Evaluation der Potenziale der Geflüchteten, Unterstützung durch den Integrationsmanager für Arbeitgeber, die Arbeitsplätze für Migranten bieten, Begleitung während der Ausbildung durch Ehrenamtliche.

Kommunikation aller Akteure: Zusätzliches Personal, Formulare in einfacher Sprache, Grundgesetz-Schulungen

Wohnen und Mobilität: Ermöglichen von bezahlbarem Wohnen, Ausbau des ÖPNV, Unterstützung einer Durchmischung des Wohnens.

Vereinsleben und bürgerschaftliches Engagement: Etablierung von Begegnungsmöglichkeiten, Schaffung eines Integrationsbeirats, Möglichkeiten der Anwerbung von Geflüchteten für die Feuerwehr, gemeinsame Feste, Vereins-Flyer mit Auflistung der Angebote in verschiedenen Sprachen, Austauschmöglichkeiten und Kurse zu Alltagsthemen.

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