Gleiches galt für „Only you“, sein „Song für die Ladies“. Mangels Dame umgarnte der Mann mit Karo-Anzug und Lederhut grazil den Mikroständer. Oder anders ausgedrückt: Augen und Ohren wurden aufs Trefflichste bedient. Bei der Bluesnummer „Mustang Sally“ hüpfte Frierson von der Bühne, fand im Saal seine „Sally“, um mit ihr getreu des Refrains „Ride Sally ride“ einen Galopp hinzulegen. „Leute, ich bin 50“, stöhnte er, nachdem er hinauf zu den Musikern sprang.
Ob die „Frank Schulz-Band“ auch einen Namen habe, fragte er den gleichnamigen Leiter, der witzelte, man sei nach dem Philosoph des 16. Jahrhunderts benannt. Gleichwohl boten Schulz und die „Boys Ingmar, Daniel und Andreas“ ein brillantes Niveau. In die Solokadenz des Prince-Songs „Kiss“ manövrierte Frierson sich locker hoch und spickte ihn frech mit einem Jodler.
Gar mehr Pfeffer als das Original hatten Bob Marleys „Could you be loved“ sowie „No woman no cry“. Da kam der Saal erneut in Fahrt und das Schlusslied „Happy“ gerade recht. Tosendem Applaus folgten Zugaberufe, die in „Standing Ovations“ mündeten, und den Star des Abends zufrieden seufzen ließen: „Beruhigt euch, ich bin doch 50.“