Rümmingen Für die Feuerwehr viel getan

(don)
Gerd Hügel ist mit 88 Jahren gestorben. Foto: Horst Donner

Nachruf: Gerd Hügel im Alter von 88 Jahren gestorben.

Rümmingen - Nach schwerer Krankheit ist der frühere Feuerwehrkommandant Gerd Hügel im Alter von 88 Jahren gestorben. Er zählte Jahrzehnte lang zu den Aktivisten im Dorf, packte bei großen Gemeinschaftsaufgaben selbst mit an, unterstützte die Vereine und stand mit seinem handwerklichen Geschick auch vielen Bürgern unterstützend zur Seite.

Hügel wuchs in Rümmingen auf. „Ich war ein richtiger Lausbub“, gestand er und lächelte dabei verschmitzt. Aufschlussreich sind seine Erinnerungen an das „Dritte Reich“. Sie wurden zur 1250-Jahr-Feier des Dorfs dokumentiert.

Nach der Schreinerlehre beim „Gemppe Schriener“ war Hügel fast 40 Jahre als Vorarbeiter im Fenster- und Türenbau beim Baugeschäft Schumacher tätig. Die letzten Jahre seines Erwerbslebens arbeitete er für die Energie-Dienst-Station Haltingen als Hausmeister.

Engagement beispielhaft

Beispielhaft war sein ehrenamtliches Engagement. Die örtlichen Vereine hatten mit Hügel einen großen Helfer und Förderer zur Seite.

Sein Herz schlug aber ganz besonders für die Feuerwehr. Im Alter von 19 Jahren trat er ihr bei. Schon bald übernahm er leitende Aufgaben. 1971 wurde er stellvertretender Kommandant. Von 1973 bis 1990 war er als Kommandant für die Feuerwehr verantwortlich. In seiner Amtszeit wurde der Gerätebestand modernisiert. Mit großem Engagement betrieb Hügel auch den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses im Gewerbegebiet. Auch hier galt für ihn „Selbsthilfe statt Resignation“. Nach hunderten freiwilligen Arbeitsstunden und zweijähriger Bauzeit konnte das neue Domizil 1984 eingeweiht werden.

Engagiert setzte er sich für den Nachwuchs ein und gründete 1971 die Jugendfeuerwehr. Bis zuletzt arbeitete Hügel in der Altersmannschaft mit.

Seine Verdienste um die Feuerwehr wurden 1990 mit dem deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz anerkannt. „Er hat die Rümminger Wehr zu einer modernen, leistungsfähigen Einsatzgruppe im Dorf ausgebaut“, sagte Alt-Bürgermeister Heinrich Benner.

Beim Bau der Gemeindehalle in den 1960er-Jahren zählte Hügel zu den Initiatoren der Interessengemeinschaft, die das Bauwerk in freiwilliger Arbeit erstellte. Aber auch bei anderen Gemeinschaftsaufgaben im Dorf wie beim Bau der Friedhofskapelle, bei den Instandsetzungen der „Rebhüsli“ oder bei „Wald- und Bachputzeten“ ging er mit gutem Beispiel voran.

Nach dem Eintritt in den Ruhestand war er in der Gemeinde „der Mann für alle Fälle“. Als Handwerker und Tüftler wusste er immer mit kostengünstigen Ideen zu helfen. Auch den im gemeindeeigenen Haus untergebrachten Migranten leistete er gute Dienste.

Im Dorf schätzte man ihn als immer fröhlichen, zuvorkommenden und zuverlässigen Bürger. Man mochte auch seine alemannische Schlitzohrigkeit und seine gesellige Art.

Hügel handelte immer nach der Devise: „Probiere alles und kämpfe“. Bis zuletzt hatte er auch gegen seine schwere Krankheit gekämpft.

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