Rümmingen Gemeinde kauft Wald zu

Weiler Zeitung
Im kommenden Jahr wird die Waldbewirtschaftung mit einem Defizit abschneiden. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Forstbetriebsplan: Hohe Schäden durch Sturm und Käferfraß / Teure Aufforstung

Anstelle von Gewinnen – wie in den Vorjahren – rechnet Revierförster Gerhard Schwab 2020 mit einem Defizit bei der Waldbewirtschaftung.

Von Herbert Frey

Rümmingen. Wie es dazu kommt, dass er für das laufende Jahr noch einen Überschuss von 7500 Euro prognostiziert, aber für 2020 ein Minus von 5600 Euro annimmt, erläuterte er dem Gemeinderat am Montag, der den Forstbetriebsplan 2020 einstimmig annahm.

So habe der Sturm Burglind am 3. Januar 2018 im Rümminger Gemeindewald vergleichsweise hohe Schäden hinterlassen. Insbesondere beim Hochbehälter am Rüttemattweg hätten Fichten dem Sturm nicht standgehalten. Hinzu sei dann auch noch Käferfraß gekommen – überraschenderweise aber nicht da, wo das Sturmholz angefallen sei, sondern am Vierzigstholzweg.

Beide Flächen – insgesamt 0,4 Hektar – müssten wieder aufgeforstet werden, erklärte Schwab, wobei er auf Eichen sowie auf Douglasien setze. Auch die beiden aufeinanderfolgenden trockenen Sommer hätten Lücken geschlagen. 1000 neue Bäume will der Revierförster 2020 insgesamt setzen.

Inklusive der Vorbereitung des Geländes sowie der Kultursicherung durch Wuchsröhren ergeben sich für die Aufforstung Kosten in Höhe von 5600 Euro. Der Verkauf von Brenn- und Nutzholz – insgesamt 110 Festmeter sind vorgesehen – soll zwar Einnahmen von 9000 Euro erbringen, davon gehen aber die Kosten für Einschlag und Aufarbeitung in Höhe von 3500 Euro ab. In der Kalkulation stehen am Ende Ausgaben in Höhe von 16 400 Euro lediglich Einnahmen von 10 800 Euro gegenüber.

Die Gemeinde kann 2020 deutlich mehr als die im Langzeitplan vorgesehenen 70 Festmeter einschlagen, weil sich die Gemeindewaldfläche erhöhen wird. Denn der Gemeinde sei es gelungen, wie Bürgermeisterin Daniela Meier bekannt gab, sieben Privatwaldgrundstücke und dazu noch drei landwirtschaftliche Grundstücke für insgesamt 52 300 Euro zu erwerben. Schwab freut sich über den Zuwachs, denn damit ist, wie er anhand einer Karte verdeutlichte, der Flickenteppich, den Privat- und Gemeindewaldgrundstücke in Rümmingen bilden, nicht mehr ganz so kleinteilig.

Weil auch auf längere Sicht sehr viel Käfer- und Sturmholz auf dem Markt sei, seien die hohen Erlöse der Vorjahre nicht mehr zu erzielen, prognostizierte Schwab, der hofft, dass es an der „Käferfront“ 2020 ruhig bleibt.

Noch unsicher sei, ob Rümmingen Zuschüsse aus einem neuen Förderprogramm für die Aufarbeitung von Käferholz erhalte.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading