Rümmingen Kuppelei mit reichlich Wortwitz

Weiler Zeitung
Stürmisch nimmt Magda (Renate Schopferer) ihren Emil (Rolf Aberer) in Besitz. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Komödie: Theatergruppe Rümmingen überzeugt mit Mundartschwank

Rümmingen (cre). Einen rundum vergnüglichen Abend bot die Theatergruppe Rümmingen den Zuschauern in der fast voll besetzten Gemeindehalle mit dem Mundartschwank von Erich Koch „E Engel uff Bewährig“.

Von der ersten Minute an ging das Publikum bereitwillig mit und reagierte auf jeden Wortwitz – und derer gab es viele – und jeden Szenengag mit viel Gelächter und Applaus. Am meisten hatten die weiblichen Besucher Grund zum Lachen, denn an den Herren der Schöpfung wurde auf der Bühne (fast) kein gutes Haar gelassen.

Allen voran der aufgrund eines Versehens zu früh ins Jenseits abberufene Hans Dipfeli. Auf Erden hatte er ein sündiges Leben geführt und war ein miserabler Ehemann gewesen. Um alles wieder gut zu machen, durfte er zur Erde zurückkehren und sich durch Stiftung dreier Ehen ein paar echte Flügel verdienen und somit zum vollgültigen Engel werden.

Thomas Fritz versah den Hans Dipfeli mit so viel Sympathie und Hintersinn, dass man ihm seine auf Erden begangenen Sünden gar nicht glauben wollte. Ganz einfach war seine Aufgabe nicht. Denn zum einen konnte ihn nur seine Ehefrau und nunmehrige Witwe Erna, kräftig, deftig im Schmerz wie auch im Ärger gespielt von Birgitt Möhrle, sehen und zum anderen waren die zu verkuppelnden Personen sich nicht unbedingt grün.

Mit kleinen Intrigen und etwas körperlicher Gewalt ging Engel Hans jedoch erfolgreich zu Werke. Besonderen Druck benötigte dabei sein ehemaliger Schwiegervater Emil Deuschle, ein dem Alkohol sehr zugetaner Dickschädel. Dieser von Rolf Aberer sehr glaubwürdig verkörperte Opa von Gabi (Lisa Kammerer), Hans’ Tochter, polterte – zumeist betrunken, ungern auch mal nüchtern – sehr zum Gefallen des Publikums nicht nur über die Bühne, sondern auch durch das gesamte Stück. Magda (Renate Schopferer) gab die ihm zugedachte, zuerst altersspröde, dann jedoch voll entflammte Mutter von Hans.

Schwierig wurde es mit der Vermittlung der Witwe. Ihr war der ehemalige Nebenbuhler von Hans und jetzige Besitzer sämtlicher Schuldscheine der Dipfelis zugedacht. Helmut Becker machte das Beste aus der Rolle des sich vom Saulus zum Paulus wandelnden Willi Saußele, teilweise auch unter vollem Körpereinsatz.

Sein Sohn Bernd, eine mustergültige Hausfrau, herrlich tapsig gespielt von Andreas Hügin, wurde mit Gabi, ebenso jung wie hübsch, verkuppelt. Blieb da noch Hilde (Andrea Wenk), die intrigante und doch zum Schluss ausgebremste Schwester von Hans.

Da auch im Amateurtheater ohne Technik nichts läuft, kümmerten sich mit Mathias Hengst und Jürgen Goos, unterstützt von Tim Becker, gleich drei Mann um den richtigen Ton. Marty Laurijsen und Melissa Wittich waren für die Maske verantwortlich, als gelegentlich benötigte Souffleuse agierte Elke Wittich, und das Bühnenbild hatte Martin Greiner gestaltet. Regie führte Marc Hess.

Dessen Dank galt nach dem kräftigen Schlussapplaus nicht nur den Akteuren und dem Serviceteam. Sein letzter Dank und Gruß ging an den erst kürzlich verstorbenen Herby Gies, der nun wohl auch als Engel auf seine Theaterfreunde herabblickt.

n  Die nächsten Aufführungen finden am Freitag und Samstag, 17. und 18. November, in der Gemeindehalle Rümmingen statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Am Freitag ist die Halle jedoch nur bestuhlt.

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