Rümmingen Lösungen für lärmgeplagte Bürger

Christoph Schennen

Online-Infoabend: Ergebnisse des Lärmaktionsplans vorgestellt / Tempo 30 bringt schnelle Verbesserung

In einer Videokonferenz hat Attila Villanyi von Fichtner Water & Transportation (FWT) am Donnerstagabend die Ergebnisse des Lärmaktionsplans vorgestellt. Zwölf Bürger nahmen an der Online-Veranstaltung teil. Der Ingenieur schlägt vor, auf der Binzener und der Wittlinger Straße, der Lörracher Straße und einem Teil der Schallbacher Straße Tempo 30 einzuführen.

Von Christoph Schennen

Rümmingen. Bisher sind dort maximal 50 Stundenkilometer erlaubt. Durch die Temporeduzierung kann eine Lärmminderung von bis zu zweieinhalb Dezibel erzielt werden. „Eine Reduzierung des Schalls um ein Dezibel ist gerade wahrnehmbar“, erklärte Villanyi. „Reduziert sich der Schall um 2,5 dB, ist das gut wahrnehmbar.“ Villanyi meinte, viele Autofahrer würden sich an eine Tempo 30-Beschränkung halten – auch ohne Kontrollmaßnahmen. Und fährt ein Auto Tempo 30, dann sei das Abrollgeräusch lauter als das Geräusch des Motors.

Wenn die Gesundheit gefährdet ist, muss gehandelt werden, betonte der Experte. Aber nicht immer, wenn die Grenzen der Lärmschutzverordnung ein wenig überschritten werden, müssen gleich Maßnahmen wie eine Temporeduktion getroffen werden, erklärte der FWT-Mitarbeiter. Vielmehr stehe dann eine Ermessensentscheidung an. Es müsse entschieden werden, ob der Gesundheitsschutz der Anwohner höher zu bewerten sei als der Wunsch der Autofahrer, schnell von A nach B zu kommen. Erst wenn die Verkehrslautstärke so hoch sei, dass die Gesundheit gefährdet werde, müsse gehandelt werden.

Fragerunde nach der Präsentation

Nach der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse gab es die Möglichkeit Fragen zu stellen. Andreas Pannach sagte, ihn störe es, wenn sich nachts Autofahrer am Automaten an der Lörracher Straße Zigaretten holten. Mal rappele ein Anhänger, mal würden Türen zugeschlagen. Villanyi riet ihm, wegen dieser Probleme den Straßenbaulastträger zu kontaktieren.

Pannach bedauerte es, dass Villanyi bei seiner Expertise das Berechnungsmodell zur Teilortsumfahrung nicht berücksichtigt habe. Villanyi wies daraufhin, dass sein Auftrag sei, eine kurzfristige Lösung für die lärmgeplagten Bürger entlang der Hauptverkehrsachsen zu finden.

Tim Mutter fragte, wo die Schallreduktion ankäme. Die Minderung gebe es schon bei der Entstehung des Schalls das setzte sich bis zu den Wohngebäuden fort, hieß es. Mutter fragte danach, wie viele Bürger von einer Temporeduzierung in den jeweiligen Straßen profitieren würden und wie diese Zahlen zustande gekommen seien. Eine deutliche Betroffenheit wurde für 190 Einwohner in Rümmingen ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Einwohnermeldedaten, hieß es zur Erklärung.

Bürgerbeteiligung endet am 11. April

Noch bis zum 11. April können Bürger ihre Meinung zum Lärmaktionsplan äußern. Bürgermeisterin Daniela Meier hofft, dass in den genannten Straßen Tempo 30 eingeführt wird und später dann an den Lärmhotspots zusätzlich noch Flüsterasphalt aufgebracht werden kann. Dieser würde den Lärm sogar um weitere drei Dezibel reduzieren. „Es dauert aber ein paar Jahre, bis das umgesetzt ist“, erklärte Meier. Denn der Belag wird erst dann ausgetauscht, wenn eine solche Maßnahme ohnehin ansteht.

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