Rümmingen Mehr Abstand und deutlich kleiner

Weiler Zeitung
Die Informationsveranstaltung im zum Bebauungsplanverfahren Mattental stieß auf großes Interesse. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Bürgerinfoabend: Reiterhof kann einige Anwohner mit geänderten Plänen fürs Mattenfeld überzeugen

Ein Teil der Anwohner am Ziegeleiweg, Bahnweg und Gebrüder-Langeweg kann mit der neuen, deutlich kleineren Planung für die Neubauten des Reiterhofs Ludäscher leben, andere Bürger blieben skeptisch. Der Vorhabensträger ist mit dem neuen Stand des Bebauungsplanverfahrens nicht richtig zufrieden.

Von Jutta Schütz

Rümmingen. Zur Informationsveranstaltung zum Bebauungsplanverfahren Mattental im evangelischen Gemeindehaus war der Gemeindesaal bis auf den letzten Platz besetzt. „Achtsamkeit und Respekt“ – so steht es auf einem zum Jubiläum der Gemeinde neu in den Gehweg zwischen Kindergarten und Dorfplatz eingelassenen Steinriegel. Genau diese Eigenschaften waren auch in der Versammlung gefordert: Bürgermeisterin Daniela Meier griff mehrmals höflich, aber energisch durch, sobald der Ton zwischen Mitgliedern und Unterstützern der Familie Ludäscher und Anliegern sowie Unterstützern der Initiative „Rettet das Mattental“ unsachlich wurde und die Diskussion verbal zu entgleisen drohte.

Sie mahnte ein faires und sachliches Miteinander an. Meier, die mit den Gemeinderäten andere Reiterhöfe in der Ortenau besichtigt hat, stellte fest, dass es mangels eigenem Gelände keine Möglichkeit gebe, die Neuanlagen weiter in den Außenbereich zu verlegen, so wie dies bei anderen Reiterhöfen der Fall ist. Zudem sei der Neubau privilegiert.

Anwohner befürchten Dreck, Lärm und Geruchsbelästigungen

Auch Familie Ludäscher verwies auf diese Tatsache und darauf, dass man für den Bestand des Betriebs eine zukunftsfähige Lösung brauche. Viele Anwohner aber fürchten nach wie vor mehr Dreck, Lärm durch mehr Pferde und Geruchsbelästigungen durch die Dunglege sowie mehr Nitrat im Grundwasser und wollen eine zugebaute Aussicht und damit verbunden eine Wertminderung ihrer Häuser nicht hinnehmen – wobei diese in einem Mischgebiet liegen.

Stephan Färber von der Stadtbau Lörrach und Ansgar Drost, Sachgebietsleiter Wasser und Abwasser im Landratsamt Lörrach, informierten über die Anpassung der Planungen für die Verlagerung des Reiterhofs auf die Westseite der Kandertalbahn, die ihrer Ansicht nach einen tragbaren Kompromiss bilden. Ferienwohnungen entfallen. Die Anzahl der Pferde, die eingestellt werden, ist verringert, die Gebäude fallen niedriger aus und die Dunglege wird auf zwei Standorte – nur einer davon auf dem Hof – verteilt (siehe Infokasten). Die Abstandsfläche zwischen Wohnbebauung und Reiterhof wird vergrößert. Parkflächen sind genügend vorhanden. Das Wasserschutzgebiet verlagert sich etwas nach Norden und wird ausgeweitet.

Diskutiert und sondiert werden muss aber dabei noch die Benutzung des Feldwegs, der direkt am Trinkwasserbrunnen vorbeiführt. „Die neuen Gebäude liegen nicht im Bereich eines hundertjährlichen Hochwassers der Kander“, stellte Drost fest.

Zur Geruchsbelästigung der Dunglege habe es Untersuchungen von Fachleuten gegeben, die dann die Verlagerung und Teilung derselben veranlasst haben. Im Übrigen seien für die Realisierung des Vorhabens Ausgleichsflächen gefordert und müssten vom Vorhabensträger auch erbracht werden, hieß es.

Nun stehen zunächst Änderungen beim Flächennutzungsplan (FNP) und Bebauungsplan an. Der FNP ist Thema im Gemeinderat am 19. Juli. Und auch hier seien wieder die Meinungen der Bürger im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung gefragt, sagte Färber.

Änderungen zum Vorhaben Neuanlage Pferdehof Ludäscher gegenüber den ersten Planungen: Anzahl Großpferde: 79 (vorher 100); Abstand zur Wohnbebauung: 45 m (vorher 30 m); Höhe Stallungen: 6 m (vorher 10 m), Höhe der Reithalle: 8 m (vorher 16 m); Abstand Dunglege-Bahnweg: 90 m (vorher 30 m). Ferienwohnungen entfallen.

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