Die Bürgermeisterin sorgt sich aufgrund dieser Zahlen um wichtige Projekte, die in den kommenden Jahren noch zu stemmen sind, wie etwa die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses. Immerhin konnte sie verkünden, dass das laufende Haushaltsjahr dank der Kompensationszahlungen durch Bund und Land wohl doch noch mit einem Überschuss abschließen wird.
Haushalt 2020 schließt doch mit Überschuss ab
Weiteren Einblick in den Haushaltsplanentwurf gab Achim Blaschke, stellvertretender Rechnungsamtsleiter im Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal (GVV). Als Ausgangslage für die spätere Diskussion verkündete er für den Ergebnishaushalt bei Erträgen in Höhe von rund 4,3 Millionen Euro und Aufwendungen in Höhe von 4,5 Millionen Euro einen Fehlbetrag über 267 400 Euro. Das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnishaushalts sei demzufolge nicht erfüllt, werde jedoch aufgrund der besonderen Situation derzeit toleriert, so der Rechner. Dennoch empfahl er, das Defizit durch Einsparungen noch zu senken.
Beim hohen Zuschussbedarf für den Kindergarten macht sich eine just verkündete Erhöhung der Landeszuschüsse positiv bemerkbar, die der Gemeinde Mehreinnahmen in Höhe von 71 560 Euro beschert. Insgesamt jedoch sinken die Einnahmen im Bereich Steuern und Zuweisungen um 136 150 Euro, wie Blaschke berichtete. Der Schuldenstand liegt zum Jahresende bei 357 500 Euro.
Aus dem Gemeinderat
Dem Gemeinderat wurde eine Liste möglicher Einsparungen vorgelegt, über die es zu diskutieren galt.
Gerhard Wildschütz schlug vor, die Einführung des Ratsinformationssystems für 1900 Euro noch einmal zu verschieben. Dafür fand er jedoch keine Mitstreiter. Vielmehr wies Nathalie Corsten auf die sicherlich große Erleichterung für die Verwaltung durch eine Digitalisierung hin.
Steffen Aenis schlug vor, die Fassadensanierung am Rathausgebäude noch nicht anzugehen, sondern zunächst nur neu zu verputzen, wohl wissend, dass die Probleme mit Feuchtigkeit damit nicht dauerhaft gelöst sein werden. Die Maßnahme hängt zusammen mit einer Straßensanierung in diesem Bereich, die nach dem einstimmigen Beschluss nun ebenfalls geschoben wird.
Aenis war es auch, der die recht teure Klausurtagung des Gemeinderats (5800 Euro), die dieses Jahr nicht stattfinden konnte, in Frage stellte. Man müsse das Treffen ja nicht unbedingt extern ausrichten, meinte er. Auch im Hinblick auf die weiter bestehende Pandemiesituation trennte man sich von diesem Haushaltsposten, und will je nach Situation spontan etwas organisieren.
Meier schätzte die Einsparungen durch diese Beschlüsse auf rund 60 000 Euro.
Neu in den Haushalt mit aufgenommen wurden dafür die einfache Ausbesserung des Radwegs entlang der Alten Kanderner Straße für 3600 Euro sowie die Sanierung des Wegs zum Rebhaus im Neuberg für 15 200 Euro.
Die Beschlüsse sollen nun in den neuen Haushaltsplanentwurf eingearbeitet werden. Der Haushalt 2021 wird erst im Januar verabschiedet.