Rümmingen Rümminger auf den Spuren ihres „Genies“

Weiler Zeitung
Auf großes Interesse stieß die Ausstellung mit Werken von Hermann Scherer bei den Rümminger Besuchern im Neuen Museum in Freiburg. Foto: Horst Donner Foto: Weiler Zeitung

Exkursion: Ausstellung zu Hermann Scherer im Museum für Neue Kunst Freiburg besucht

Rümmingen (don). Beeindruckt äußerten sich die Teilnehmer einer großen Besuchergruppe aus Rümmingen und den Umlandgemeinden nach einer Führung durch die Ausstellung „Expressionist Scherer – direkter, roher, emotionaler“ im Museum für Neue Kunst in Freiburg. „Großartig, was d‘ Hermann oder d‘ Männi, wie ihn die Basler nannten, in seiner kurzen Lebenszeit an künstlerischen Werken schuf“, sagte Oskar Gempp, einer der früheren Nachbarn der Bauernfamilie Scherer. Nach dem Besuch der Ausstellung sei ihm klar geworden, welch „großes Genie“ Hermann Scherer war.

Bildhauer und Maler

Das Museum in Freiburg leiste mit dieser Ausstellung einen wichtigen Beitrag, um Scherers Arbeit als Bildhauer und Maler in der Schweiz auch in seiner badischen Heimat bekannter zu machen, urteilten die Rümminger. Erstmals widme sich in Deutschland eine Ausstellung so umfassend den Gemälden, Zeichnungen und Holzdrucken des Künstlers. Dafür sei man dem Museum für Neue Kunst sehr dankbar.

Der Kunsthistorikerin Antonia Ingelfinger gelang es mit fundiertem Wissen, Scherers Lebenswerk in dessen kurzer Lebenszeit (1893 bis 1927) den interessierten Besuchern zu erschließen. In einem lebhaften Dialog ging sie auf viele Fragen ein und bestätigte den Rümmingern: „Ja, sie können stolz auf ihren Heimatsohn sein.“

Die Kuratorinnen der Ausstellung, Isabell Herda und Monika Charkowska, regten dazu an, sich darüber ein Bild zu machen, wie sehr es Scherer darum ging, sich nicht nur von seinem Vorbild Alfred Kirchner inspirieren zu lassen, sondern auch seinen eigenen Weg zu gehen.

„Sicher hatte Scherer bereits die ersten Schritte in diese Richtung getan“, so die Kunsthistorikerin. An den Exponaten machte sie Unterschiede zwischen beiden Künstlern deutlich. Die Ausstellung stoße auf erfreulich starkes Interesse, wie Besucherzahlen und das Echo in der Öffentlichkeit zeigen, sagte Ingelfinger.

Einen wichtigen Beitrag zur Gesamtschau leistet die Fotografin Eva Rugel mit einer Multimedia-Installation, in der sie mit den Besuchern auf Spurensuche zu Scherers Lebens- und Wirkungsorte geht. Mehrmals führten sie die Wege nach Rümmingen, um aus den Erinnerungen „Einheimischer“ zu schöpfen.

Den Schlusspunkt des Museumsrundgangs setzte der Besuch des erst vor wenigen Tagen im Freiburger Museum uraufgeführten Films „Wandernder Schatten – Der Künstler Hermann Scherer“ von René Schraner (Basel) und Peter Bosshart (Efringen-Kirchen). Es lohne sich, diesen Film mit Aufnahmen aus Rümmingen, Lörrach und Basel auch in Scherers Heimatdorf einem größeren Publikum zu zeigen, regten Teilnehmer an. Er vermittle tiefe Einblicke in das oft kärgliche Leben Scherers und sein Ringen, neue Maßstäbe in der Kunst zu setzen.

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