Rümmingen Verein hält Brauchtum hoch

Jutta Schütz
Beim Festbankett (v.l.): Bürgermeisterin Daniela Meier, Ehrenvorsitzender Harald Pollini, der die Landesehrennadel erhielt, Grete Pollini, Markus Schwabe (Beisitzer) und Vorsitzender Simon Keller. Foto: Jutta Schütz

„Dorfhäxe Rümmingen“ feiern 44-jähriges Bestehen. Meier: Bereicherung für Gemeinde.

Rümmingen - Für den Ehrenvorsitzenden Harald „Harry“ Pollini gab es beim Festbankett der „Dorfhäxe Rümmingen“, das zum 44-jährigen Bestehen in der Rümminger Gemeindehalle stattfand, eine Riesenüberraschung.

Im Geheimen hatten der Dorfhäxe-Vorstand mit dem Vorsitzenden Simon Keller sowie Bürgermeisterin Daniela Meier den großen Coup vorbereitet: Die Verleihung der Landesehrennadel an den „Narren“, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die „Dorfhäxe“ im Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken sind.

Pollini war schlichtweg überrumpelt und überwältigt von den stehenden Ovationen des Publikums. Vorab hatten Keller und Meier die Verdienste Pollinis gewürdigt (wir berichten noch).

Das Bankett in der Halle für geladene Gäste war sehr gut besucht. Nach einem kleinen Festakt wurde das Buffet eröffnet. Im Saal waren bei den Besuchern dem Anlass gemäß eher das „kleine Schwarze“ sowie schickes Hemd samt Jackett angesagt – die Anspielung auf den närrischen Hintergrund lieferten indes einige Schlipsträger, die sich den „Häxeschlips“ umgebunden hatten.

Bebilderte Rückschau

Begonnen hatte der Abend mit einer bebilderten Rückschau – bei der Power-Point-Präsentation hatten insbesondere die älteren Mitglieder im Saal viel zu lachen. Gab es doch Einblicke in frühere Umzüge sowie Zunftabende, die „leider heute nicht mehr stattfinden“, wie Keller bedauerte.

Gegründet wurde die Narrenclique vor 44 Jahren durch Jugendliche, die sich zur Fasnacht Besonderes vorgenommen hatten. Keller: „Ringelhemdle wurden aus Stoffen der KBC hergestellt. Die ersten Masken waren aus Pappmaché von einem Maskenbildner aus Basel, jetzt haben wir individuell aus Holz geschnitzte Masken, die im Simonswald hergestellt werden.“ Eine der größten Unternehmungen war der Wagenbau. Zehn Jahre lang habe man Umzugswagen gebaut und dabei jede Menge Spaß gehabt. „Leider mangelt es heute an Zeit zum Bauen, aber auch an Unterstellmöglichkeiten für die Wagen, zudem wurden die Auflagen immer strenger“ , bedauerte der Vorsitzende. „Diese Tradition ist leider ausgestorben, so wie auch die Zunftabende.“

Dafür aber hat sich der Rosenmontagsumzug der „Dorfhäxe“ zu einem der größten und meistbesuchten der Region entwickelt. Zudem sind die „Dorfhäxe“ mit 40 Aktiven einer der größten Laufgruppen der Fasnacht. Dass dank der Unterstützung der Gemeindeverwaltung ein tolles eigenes Vereinsheim entstand, sei pünktlich für das Jubiläumsjahr eine großartige Sache, so Keller.

Narrenhochburg am „RoMo“

Einen großen Dank richtete Keller an alle, die sich aktiv bei den Häxe einbringen und die Narren auch bei anderen Aktivitäten im Dorf unterstützen. Maßgeblich für die Entwicklung der „Dorfhäxe“ war Harry Pollini, der 22 Jahre an der Spitze der Narren stand. Pollini betonte, „dass bei den Dorfhäxe jung und älter zusammenkommen“, das mache den Verein ebenso aus wie die rund 40 Aktiven und 180 weiteren Vereinsmitglieder. Pollini erinnerte zudem an die verstorbenen Vereinsmitglieder, die fünf aktiven weiblichen Hexen aus der Anfangszeit, darunter seine Frau Grete Pollini, und an viele lustige Wettbewerbe, wie etwa das Badewannenrennen.

Bürgermeisterin Meier gratulierte zum Jubiläum und freute sich, dass sich Rümmingen am „RoMo“ (Rosenmontag) zu einer der Narrenhochburgen der Region entwickelt habe und der Verein das heimische Brauchtum hochhält sowie sich bei vielen Festen im Dorf als Helfer engagiere. „Eure Aktivitäten sind unbezahlbar. Sie sind eine echte Bereicherung für die Gemeinde, und wir verdanken Ihnen unvergessliche närrische Augenblicke.“ Meier überreichte an Keller einen Hexenbesen – so dass die Häxe auch weiterhin zur Fasnacht „auf dem Besen reiten können“.

Anwesende Vereinsvertreter unter anderem von „Jugend bewegt“, der „Theatergruppe Rümmingen“, der Feuerwehr und die wirtende Zeecheclique aus Schallbach sprachen weitere Grußworte.

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