Rümmingen Verein kämpft sich aus der Pandemie

Alexandra Günzschel

Wettkampftag: Karate Dojo Kandertal will Kinder und Jugendliche nach Corona-Pause wieder motvieren  

Der Verein Karate Dojo Kandertal mit Sitz in Rümmingen hat eine starke Jugendabteilung. Doch die Corona-Pandemie hat die agilen Kampfkunstsportler erheblich zurückgeworfen. Pressesprecher Norbert Thomann spricht von zwölf Prozent Mitgliederschwund. Aus diesem Grund hat sich der Verein etwas einfallen lassen.

Von Alexandra Günzschel

Rümmingen. „Es fehlt die Motivation, wieder einzusteigen“, erklärt Thomann in der Gemeindehalle in Rümmingen die Situation, in der sich der Verein gerade befindet. Da kam die Idee von Übungsleiterin Sandra Wildschütz und Trainer Torsten Sohm gerade recht. Ein Aktionstag für Kinder und Jugendliche, bei dem sie sich in unterschiedlichen Disziplinen messen können. Denn Wettkampf spornt ja bekanntlich an.

Dabei hatte der spannende Parcours, der von den jungen Teilnehmern absolviert werden musste, mit Karate nur am Rande zu tun. Bei den Spielen ging es um Geschicklichkeit, Ausdauer, Koordination und Kraft. Mal lautete die Devise Werfen und Zielen, etwa mit Tennisbällen in eine Kiste. Dann wieder wurde der Meister im Seilspringen gesucht, der Rekord lag bei 110 Hüpfern in einer Minute. Slalomstangen mussten unfallfrei umrundet und über Bänke gerobbt werden. Erst ganz zum Schluss zeigten die Weiß-, Weiß/Gelb-, Gelb- und Orangegurte, das sie auch Karate können.

Thomann und Präsident Gerhard Wildschütz hoffen an die Erfolge aus der Vor-Corona-Zeit anknüpfen zu können. Besonders gern erinnern sie sich an den Besuch von Helmut Spitznagel mit dem hohen Meistergrad 8. Dan zurück. Zum zehnjährigen Bestehen des Kandertäler Vereins im Jahr 2019 war der Großmeister aus Lahr zu Gast. „Da war es auf einmal mucksmäuschenstill in der Halle“, staunt Thomann noch immer nicht schlecht.

Aber auch ein intensives Trainingslager in Spanien ist beiden in guter Erinnerung geblieben. Trainiert wurde vor dem Frühstück, vor dem Mittagessen und am Nachmittag.

Zwei Drittel der derzeit 82 Mitglieder seien Kinder und Jugendliche, erklärt der Pressesprecher. Corona habe vor allem den Mittelbau wegbrechen lassen, ergänzt Wildschütz und meint damit die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Denn Vereinssport sei eben auch mit Verpflichtungen verbunden und viele hätten sich daran gewöhnt, dass diese Verpflichtungen weggefallen seien.

Dabei hat sich der Verein vorbildlich verhalten, als die Pandemie im Frühjahr 2020 zunehmend in Deutschland ankam. Schon eine Woche, bevor die offizielle Anweisung kam, wurde das Training eingestellt. Rückblickend die richtige Entscheidung, wie auch Bürgermeisterin Daniela Meier fand.

Bitter war es trotzdem, vor allem für die Kinder, als dann im Herbst 2020 die Prüfung zwei Tage vor dem vereinbarten Termin abgesagt werden musste. Schließlich hatten alle fleißig geübt und sich vorbereitet, um den nächsthöheren Gurt zu ergattern. Ein ganzes Jahr mussten sie danach darauf warten.

Die langen Übungspausen sehen die Vorstandsmitglieder als weniger problematisch an. „Karate ist eine motorisch komplexe Sportart, die Abläufe kommen irgendwann aus dem Rückenmark“, erklären sie.

Davon konnten sich die Teilnehmer und Zuschauer gegen Ende der Veranstaltung überzeugen, als die einzelnen „Gurt“-Gruppen zeigten, was sie können. Als eine Art Schattenkampf bezeichnete Wildschütz die vorgeführten Katas, „fest definierte Bewegungsabläufe gegen einen nicht vorhandenen Gegner“.

Beim Wettkampftag waren die Gegner real und am Ende wurden in den einzelnen Altersklassen die Plätze vergeben. Medaillen und Schokohasen gab es für alle.

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