Rümmingen Verkaufsfläche eigentlich zu groß

Jutta Schütz
2300 Quadratmeter Fläche stehen für den Supermarkt bereit, der eine Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern haben soll. Foto: Jutta Schütz

Gemeinderat: Grundversorger ohne Dreiteilung nur unter bestimmten Voraussetzungen genehmigungsfähig

Platz gäbe es auf dem ehemaligen Implenia-Gelände an der Schallbacher Straße genug – aber ob anstelle der ursprünglich geplanten drei Läden, also eines Lebensmittel-, eines Getränke- und eines Drogeriemarkts mit je bis zu 800 Quadratmetern Fläche nun ein größerer Markt mit knapp 1600 Quadratmetern gebaut werden kann, steht noch nicht sicher fest.

Von Jutta Schütz

Rümmingen. Der Rümminger Gemeinderat aber will der größeren Lösung nicht im Weg stehen und stimmte einer entsprechenden Bauvoranfrage zu. Wird der größere Markt realisiert, muss eine „städtebauliche Atypik“ nachgewiesen werden, wie Stadtplaner Stephan Färber in der Sitzung erläuterte.

Den Markt auf einer zur Verfügung stehenden Fläche von 2325 Quadratmetern will die Rose Bau aus Lörrach realisieren. Der Bauträger hatte im vergangenen Jahr abweichend die Pläne für einen Supermarkt mit 795 Quadratmetern, einen Getränkemarkt mit 690 Quadratmetern und einen Drogeriemarkt mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche vorgelegt. Zusätzlich waren 40 Quadratmeter für eine Bäckerei vorgesehen gewesen.

Bürgermeisterin Daniela Meier stellte in der jüngsten Ratssitzung fest, dass der Gemeinderat die Pläne positiv sieht, da die Grundversorgung nicht nur für Rümmingen, sondern auch in Schallbach und Wittlingen durch die Marktansiedlung erheblich verbessert würde. Das Marktareal sei mit dem ÖPNV oder auch dem Fahrrad gut erreichbar, zudem passten die Pläne zum Rümminger Gemeindeentwicklungskonzept 2025, argumentierte sie.

Bisher ist es so, dass Bürger aus Rümmingen, Wittlingen und Schallbach zum Einkaufen nach Binzen, Kandern oder Efringen-Kirchen fahren müssen. Im Kandertal fehle eine größere Einkaufsmöglichkeit zwischen Binzen und Kandern.

Zu groß für Rümmingen

Färber stellte die Problematik dar, die nun durch die geplante größere Verkaufsfläche für den Markt bei der Genehmigungsfähigkeit entsteht. Märkte über 800 Quadratmeter sind – eigentlich – nur in größeren Orten zugelassen, „was mit sogenannten Unterzentren wie Kandern beginnt, die die ausreichende Einwohnerzahl haben“, erklärte er Ein Lebensmittelmarkt mit 1587 Quadratmetern Verkaufsfläche wäre deshalb für eine kleine Kommune wie Rümmingen, da „atypisch“, eigentlich nicht genehmigungsfähig.

Bedingungen erfüllen

Aber keine Regel ohne Ausnahme: Färber stellte dar, welche Bedingungen der Antragsteller erfüllen und auf welche Einschränkungen er achten müsse, damit doch ein größerer Markt gebaut werden kann. So darf der Markt fast ausschließlich nur Waren des „kurzfristigen Bedarfs“ anbieten, nur zehn Prozent des Angebots dürfen auf ein anderes Warensortiment entfallen.

Unter der Vorgabe des „Beeinträchtigungsverbots“ darf ein solcher Markt überdies kleinere vorhandene Geschäfte nicht schädigen, was neben Rümmingen auch für die Nachbarkommunen Wittlingen oder Schallbach gilt. Die gute Anbindung an den ÖPNV ist eine weitere Voraussetzung.

Und: Ein größerer „atypischer“ Markt muss an „einem erschlossenen ortsnahen Standort“ geplant sein, fuhr Färber fort. Letzteres sah Meier als gegeben an, denn das Gewerbegebiet liege sogar fußläufig zum Zentrum und grenze an zwei Seiten an die Wohnbebauung an.

Gemeinderätin Henriette Benner-Boll erinnerte daran, dass der Rat im Jahr 2021 die ursprünglichen Pläne mit drei Märkten bereits befürwortet hatte. Färber stellte dazu fest, dass die bisherigen drei einzeln geplanten Läden gebaut werden könnten, weil sie jeder für sich gesehen die Grenze von 800 Quadratmetern nicht überschreiten.

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