Rümmingen Vorletzter Einsatz für Kröten

Weiler Zeitung
Am Samstag waren Mitarbeiter eines Rheinfelder Gartenbaubetriebs im Einsatz und montierten wohl zum vorletzten Mal den Krötenzaun zwischen Rümmingen und Wittlingen. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Artenschutz: Amphibien bekommen nächstes Jahr einen Tunnel

Rümmingen (os). Mitarbeiter des vom Regierungspräsidium Freiburg engagierten Rheinfelder Gärtnereibetriebs Kaiser haben am Samstag einen Krötenzaun auf der Landstraße zwischen Rümmingen und Wittlingen befestigt. „Die örtlichen Naturschützer haben 15 Jahre dabei mitgeholfen, sind aber aus Personalmangel in diesem Jahr nicht mehr mit dabei“, erklärt Regina Breitzke-Bertelmann vom BUND Kandertal. „Außerdem übernimmt das Rheinfelder Unternehmen in diesem und wohl auch noch im nächsten Jahr das Einsammeln der Frösche und Unken entlang des Zaunes und das Hinübertragen in Richtung Biotop.“

Für Mitte nächsten Jahres ist dann die Untertunnelung der Landstraße mit zehn Röhren vorgesehen, so das im Spätwinter 2019 letztmals ein Krötenzaun zwischen Rümmingen und Wittlingen aufgestellt werden muss, so die BUND-Sprecherin.

Hintergrund des Einsatzes für Kröten, Frösche, Molche und Unken ist der Umstand, dass diese im späten Winter an der Kander losziehen, um im wenige Meter entfernten Biotop auf dem Tongrubenareal am Hang oberhalb von Rümmingen ihren Laich abzulegen. Die Tiere sollen auf der viel befahrenen Landstraße nicht unter die Räder kommen.

Das geht so: Die Amphibien laufen am Zaun entlang und fallen dort in ins Erdreich eingelassene Eimer. Diese werden nun zweimal täglich, morgens und abends, samt Amphibien auf die andere Straßenseite befördert. Diese Aufgabe hatten in den vergangenen 15 Jahre stets die BUND-Mitglieder übernommen.

Wie Breitzke-Bertelmann weiter ausführt, seien nun die rund 800 000 Euro, die das Leitwerk für Amphibien, die zehn Tunnelröhren unter der Landstraße hindurch, kosten wird, vom Regierungspräsidium genehmigt worden. Die Baumaßnahme ist für Frühjahr 2019 geplant, so dass im Februar 2019 letztmals ein Krötenzaun erstellt werden muss. Diese Untertunnelung ist eine schon seit acht Jahren projektierte Ausgleichsmaßnahme für den Bau der A 98. Doch wegen Einsprüchen dagegen habe sich die Realisierung verzögert, heißt es beim BUND.

Dem Einsatz am Samstag wird in zwei Wochen ein weiterer auf der anderen Seite der Landstraße folgen. Dann wird dort ein Krötenzaun aufgebaut, um die vom Laichplatz auf dem Tongrubenareal in Richtung Kander zurück wandernden Kröten aufzuhalten, einzusammeln und sicher über die Straße zur Kander zu bringen. Auch diesen Einsatz wird das Team des Gartenbaubetriebs übernehmen, sagt Regina Breitzke-Bertelmann.

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