„Wir haben alle Möglichkeiten betrachtet“, antwortete Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler. Diese beiden seien noch zulässig. Sonst gebe es keine Genehmigung und erst recht keine Förderung. „Oder jeglicher Kostenrahmen würde gesprengt.“ Bürgermeisterin Meier hielt die 350 Meter Umweg für vertretbar. „Das ist nicht unsere Wunschvariante, aber ein Linksabbiegen ist technisch nicht möglich.“
Deutliche Entlastung der Lörracher Straße
Beide Varianten hätten eine deutliche Entlastungswirkung für die Lörracher Straße, erläuterte der Ingenieur weiter – durchschnittlich rund 7000 Fahrzeuge weniger pro Tag. Entlang der Luckestraße soll eine Lärmschutzwand verlaufen, deren Höhe Teuteberg mit zweieinhalb bis drei Meter bezifferte. Da die Binzener Straße durch die Umfahrung mehr belastet würde, soll die Wand dort weiter gezogen werden. Ohne Anschluss der Lörracher Straße würde die Karl-Friedrich-Böhringer-Straße deutlich entlastet – dafür werde die Einmündung der Lörracher auf die Binzener Straße überlastet.
Gemeinderat Frank Krumm aus Binzen erkundigte sich, wie es auf Binzener Seite mit dem Lärmschutz aussehe – speziell mit Blick auf einen Aussiedlerhof. Teuteberg hatte dazu keine Informationen vorliegen, konnte sich aber vorstellen, dass sich dieser so weit weg befinde, dass kein weiterer Bedarf bestehe. Dies soll aber noch geprüft werden.
Zum Thema Artenschutz erklärte Teuteberg, dass für die Mauereidechse nach aktuellem Stand zusätzliche Kleintierdurchlässe erforderlich seien. Für Fledermäuse brauche es eventuell eine so genannte Heckenbrücke, damit die Tiere bei einer Straßenquerung hoch genug fliegen. Die Erhebung der Raumnutzung durch eine Datenerfassung sei aber erst ab Mai möglich.
Die Rümminger Gemeinderätin Henriette Benner-Boll erkundigte sich, ob währenddessen das Planfeststellungsverfahren ruhe. Das laufe dann noch nicht, erklärte Hoehler. „Es wird erst eingeleitet, wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind.“ Er schätzte, dass der Antrag auf Planfeststellung beim Regierungspräsidium wohl Ende 2019 gestellt werden könne. Ein Förderantrag könne das Jahr darauf folgen.
Hoehler: „Kein einfaches Projekt“
„Es ist kein einfaches Projekt“, fasste es Hoehler zusammen – mit Blick auf das starke Gefälle, die Straßenknotenpunkte, die Gleise, die es zu queren gilt, sowie die Nähe zu Gewässern wie der Kander.
Man müsse einen Kompromiss eingehen. „Aber ideale Straßen hat es noch nie gegeben.“