Beim Material folgt das Design in erster Linie der technischen Entwicklung. Gestiegene Standards in Bezug auf Energieeffizienz lassen derzeit noch Aluminium und hochfeste Kunststoffmaterialien den Markt dominieren. Hier spielt auch die staatliche Förderpolitik eine Rolle. Zuschüsse beim Türentausch gibt es derzeit nur, wenn Außentüren einen entsprechend hohen Wärmedämmwert aufweisen.
Fortschritte in der Materialtechnik ermöglichen Verbrauchern aber zunehmend mehr Freiraum bei der Materialauswahl, ohne dass sie auf eine gute Wärmedämmung verzichten müssen. Hoch im Kurs stehen Oberflächen, die kühle Eleganz ausstrahlen und doch wie ein handgemachtes Einzelstück wirken. Diesen Manufaktur-Stil erreichen moderne Verbundwerkstoffe wie Art-Beton oder Keramikoberflächen mit einer unregelmäßigen Oberflächenstruktur oder mineralischen Einschlüssen.
Lisenen: Ein zeitloses Architekturelement bereichert das Türdesign
„Lisenen“ – vom französischen lisière „Saum“ – sind seit der Romanik ein fester Bestandteil der Gebäude-Architektur. Jetzt halten die Zierleisten auch Einzug in das Türdesign. Als dezente Applikationen in die Türfüllung integriert, geben sie dem Entrée eine minimalistische und doch ausdrucksstarke Gliederung.
Besonders eignen sich die schmalen, oft leicht hervortretenden Linien, um großflächig mattfarbene Türen optisch aufzulockern. In die Türoberfläche gefräste Ziernuten erzielen einen ähnlichen Effekt. Die länglichen Vertiefungen setzen optische Akzente, ohne dass ein zusätzliches Material erforderlich ist.
Sonnenlicht als Gestaltungselement
Der Werkstoff Glas erweitert die Gestaltungsoptionen im Eingangsbereich um eine besondere Dimension: Das einfallende Tageslicht wird zum bestimmenden Element der Tür-Architektur. Die Möglichkeiten gehen hier mittlerweile über die voll verglaste Tür oder ein einfaches Sichtfenster hinaus.
Fortschritte in der Materialtechnik machen es möglich, Lichtausschnitte in allen geometrischen Formen in das Material der Türfüllung zu integrieren. So entstehen neue Gliederungsoptionen wie beispielsweise ein vertikal verlaufender Glasausschnitt als zentraler Blickfang. Voll verglaste Seitenteile und Oberlichter, die zusätzliches Tageslicht in das Haus lassen, verbreitern den Eingangsbereich und geben der Haustür einen portalartigen Charakter.
Digitale Elemente schaffen neue Freiflächen
Digitale Neuerungen verstärken den Trend zum Minimalismus. Schließsysteme, die sich per ID-Karte oder Smartphone steuern lassen, oder digitale Türspione mit Kameraüberwachung sind oftmals im Griff integriert oder in einer Griffschale in der Türfüllung versenkt. Das Gleiche gilt für Fingerscan-Systeme.
Das klassische Schlüsselloch und der Türspion im oberen Drittel der Türfüllung gehören damit der Vergangenheit an. Die gewonnenen Freiflächen lassen die beliebte Gliederung der Türfläche in einfache geometrische Formen besonders zur Geltung kommen.