Das Paket hatte einen Brandsatz enthalten, der dort zündete und einen Frachtcontainer in Brand setzte. Für eine Verbindung zwischen diesem Fall und den jüngsten Festnahmen gibt es derzeit keine Anhaltspunkte.
Sabotage durch Bauschaum
Doch nicht immer geht es bei solchen Aktionen um Gewalt. Manchmal soll auch einfach die gesellschaftliche Spaltung befeuert werden. Im Februar war bekanntgeworden, dass die Polizei dem Verdacht nachgeht, dass eine Serie von Sabotageakten gegen Autos in mehreren Bundesländern von Moskau aus gesteuert wurde. Nach ersten Ermittlungen sei davon auszugehen, dass die Saboteure für ihre Taten Geld von einem russischen Auftraggeber erhalten hätten, hieß es aus Sicherheitskreisen.
Bei den Fahrzeugen war jeweils das Auspuffrohr mit Bauschaum verstopft worden. Am Tatort lagen teils Papierschnipsel mit Slogans, die auf die Grünen hinweisen sollten – womöglich ein Versuch, die Tat als Aktion radikaler Klimaaktivisten darzustellen.
Forderung nach diplomatischen Konsequenzen
Die Ermittlungen zu den mutmaßlichen Saboteuren aus der Ukraine stünden noch am Anfang, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul. "Ich bin mir nicht sicher, ob das alles ist", sagte er in Düsseldorf. "Es ist nicht zu Ende. Es könnte noch einen zweiten, dritten oder vierten Vorgang geben." Die Gefahr sei im aktuellen Fall eine ernstzunehmende gewesen.
"Die vereitelten russischen Anschlagspläne müssen eine Warnung sein", sagte Robin Wagener, der Osteuropa-Beauftragte der Grünen. "Putin sucht die Auseinandersetzung und bedient sich dabei dem Instrumentenkasten von Terroristen". Die Bundesregierung müsse den russischen Botschafter einbestellen und "harte diplomatische Konsequenzen aufzeigen".
Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte: "Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, dann handelt es sich um einen sehr ernsten Vorgang". Man wisse, dass Russland versuche, "auch mit gezielter Sabotage und perfiden geheimdienstlichen Methoden" die westlichen Demokratien zu destabilisieren. Die Sicherheitsbehörden hätten diese Bedrohung genau im Blick. Es gehe auch in diesem Fall um die "Verteidigung unseres Landes gegen die hybride Bedrohung aus Russland".