Sallneck Senioren lernen „Neues für alte Hasen“

Ines Bode
Referentin Gabi Bischler sprach im Dorfgemeinschaftshaus in Sallneck über Neuigkeiten im Straßenverkehr. Foto: Ines Bode

Ältere Verkehrsteilnehmer haben im Sallnecker Dorfgemeinschaftshaus aktuelle Fahrtipps erhalten. Die Fahrschullehrerin Gabi Bischler berichtete über Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung und darüber, worauf die Senioren besonders achten sollten.

Die Ankündigung des Seniorenbüros versprach „Neues für alte Hasen“ mit neuen Erkenntnissen für ältere Verkehrsteilnehmer. Erfahrene Autofahrer hätten vieles längst aus dem Gedächtnis verloren, zudem habe sich einiges seit der Führerscheinprüfung geändert. Neue Verkehrsschilder, unbekannte Boden-Markierungen und saftige Bußgelder: Die Straßenverkehrsordnung wurde über die Jahre aufgefrischt und angepasst.

Tatsächlich hatten sich am Mittwochnachmittag viele Senioren aus den Dörfern des Tals und den angrenzenden Ortschaften im Sallnecker Dorfgemeinschaftshaus eingefunden, der Saal war entsprechend voll besetzt. Einige kamen gar mit dem Rad ins Höhendorf, und auch ein 62 Jahre alter Ford Taunus hatte die Anfahrt bewältigt. Passend dazu wählte Gabi Bischler, Fahrschullehrerin und Vertreterin des ADAC Südbaden, als Einstiegsthema die als „Lappen“ bekannten veralteten Führerscheine. Allerdings, so versicherte Bischler den interessierten Senioren, sorge die Behörde für den fristgemäßen Umtausch der immerhin achtzehn Varianten.

Regeln selbst aneignen

Andere neue Regeln müsse sich der Verkehrsteilnehmer jedoch selbst aneignen: Zum Beispiel, dass der Verbandskasten seit 2023 zwei Masken für Mund und Nase aufzuweisen habe. Und wer sich als Autofahrer bei Unfällen durch eine Rettungsgasse zwänge, der werde um 240 bis 320 Euro erleichtert. Wer am Steuer das Handy benutze und erwischt werde, müsse 100 Euro opfern, Radler zahlen übrigens „nur“ 55 Euro.

Bischler berichtete zudem über ein neues Gesetz, das im Jahr 2021 erging und das bei einigen anwesenden Senioren für gewisse Verwunderung sorgte: Fahrzeuge können auch ohne Fahrer öffentlich unterwegs sein. In beschaulichen Landstrichen wie dem Kleinen Wiesental bleibe man hiervon womöglich vorerst noch verschont, aber etwa in Freiburg oder Basel dürfte dieses Wunder der Technik bald auftauchen.

Die Fahrschullehrerin führte auch mit weiteren Ausführungen in die Region und vor die Haustür: Wer etwa an der Höllsteiner B 317-Unterführung nach Steinen an Wimpel denkt, täusche sicht: Es seien Haifischzähne, die in die Liste der Markierungen Einzug hielten, und Schutz für Fußgänger und Radler bieten sollen.

Überhaupt die Radfahrer: Viel Raum war der Velo-Klientel gewidmet. Es gebe mehrere neue Schilder und Bodenmarkierungen zu ihrer Sicherheit. „Fahrradstraße“ nenne sich der Bereich offiziell. Wissenswert: Innerhalb von Ortschaften müsse der Abstand anderthalb Meter betragen, und außerhalb des Ortes zwei Meter.

Nebeneinander fahren

Seit 2020 weise ein Grünpfeil mit Rad an Ampeln auf freie Bahn als Rechtsabbieger. Erlaubt sei seit 2020 weiter, dass zwei Radfahrer nebeneinander fahren dürfen.

Die Autofahrer dürfen indes die Radweg-Markierung am Rande teils benutzen – jedoch nur bei gestrichelter Linie. Wer über durchgezogene weiße Linien fahre, riskiert ein Bußgeld. Auch den kleinen Pfeilen an Halteverbotsschildern sollte von Autofahrern Beachtung geschenkt werden, riet Bischler den Senioren. Sie gelten etwa bei den neueren Schildern der Parkzonen Schopfheims: Der diffizilen Paragrafenlage begegne man am besten mit dem Abstellen des Fahrzeugs auf einem gewöhnlichen Parkplatz. Und „falls Sie nach Freiburg fahren, die Umweltplakette nicht vergessen“, betonte die Expertin.

Bußgelder bis zu 350 Euro

„Ein Thema für sich ist die Vorfahrt“, erklärte Bischler, um es aus Zeitgründen auszusparen; so ebenfalls die Themen Promillegrenze und Rotlichtverstöße. Aber kurze Hinweise auf Tempoverstöße und Abstandsregeln ließen sich in den 90 Minuten des Vortrags noch unterbringen: Wer die Abstände auf der Straße missachte, müsse inzwischen 50 bis 350 Euro zahlen, je nach Tempo. Wer einen Punkt in der Flensburg-Kartei kassiere, müsse zusätzlich sechzig Euro zahlen. Ist der „Lappen“ weg, fallen gar 250 Euro an.

Einen guten Tipp für Senioren ohne eigenes Fahrzeug hatte indes Melanie Mühlhäuser, die Seniorenbeauftragte der Gemeinde, als Gastgeberin der Veranstaltung zur Hand: Sie verwies auf das Angebot „Mobil im Kleinen Wiesental“. Von Montag bis Freitag lasse sich hier ein Zubringerdienst buchen. Abfahrt ist an den Bushaltestellen, das Ganze ist kostenlos (Spenden sind erwünscht). Für Begleitpersonen fallen fünf Euro innerhalb des Tals und zehn Euro innerhalb des Landkreises an.

Auskünfte zu „Mobil im Kleinen Wiesental“ gibt es unter Tel. 07629/91 10 13 oder per E-Mail an mobil@gdekw.de.

Beilagen

Umfrage

Ukraine-Krieg -  Gnom 2-Bodendrohne

Soll Deutschland der Ukraine weiterhin Waffen und Munition liefern?

Ergebnis anzeigen
loading